Depressionen führen nicht zu Krebs: Frühere Annahmen widerlegt

Von Nicole Freialdenhoven
7. November 2013

Ob die psychische Gesundheit einen Einfluss auf die physische Gesundheit des Menschen hat, wird seit Jahren innerhalb der Medizin kontrovers diskutiert. Französische Forscher veröffentlichen nun die Ergebnisse einer Langzeitstudie, die die Daten von über 14.000 Probanden in einem Zeitraum zwischen 1994 und 2009 erfasst hatte. Sie kamen dabei zu dem Schluss, dass es zwischen Depressionen und Krebserkrankungen keinen sichtbaren Zusammenhang gab.

Insgesamt erkrankten 1119 der Studienteilnehmer im Laufe der Zeit an einem Krebs, wobei Prostatakrebs (412 Fälle) mit Abstand am häufigsten vorkam, gefolgt von Brustkrebs (138), Darmkrebs (125) und Lungenkrebs (128). Insgesamt entsprach dies 7,9 Prozent der Probanden, von denen wiederum 12,5 Prozent der Frauen und 3,0 der Männer vor Studienbeginn schon einmal wegen einer Depression länger als sieben Tage krankgeschrieben waren.

Zugleich hatten 11,2% der Frauen und 9,6% der Männer, die im Jahr 2000 noch gesund waren, Hinweise auf Depressionen gezeigt. Von dieser Gruppe erkrankten in den folgenden zehn Jahren 6,6% an einem bösartigen Tumor. Diese Zahlen ließ die Forscher schlussfolgern, dass Krebs und Depression in keinem Zusammenhang zueinander stehen.