Verblüffende Erkenntnisse über Depressionen

Im Gegenteil aller Vorurteile zeigt sich das Gehirn depressiver Patienten regelrecht überaktiv

Von Katharina Cichosch
29. Februar 2012

Von außen betrachtet wirken Depressionen wie ein Dämpfer: Betroffene scheinen die Dinge in ihrem Leben deutlich weniger intensiv wahrzunehmen, weniger schnell denken und fühlen zu können. Doch was derweil im Gehirn abläuft, ist alles andere als langsam: US-amerikanische Forscher haben jetzt verblüffende Erkenntnisse über die Gehirntätigkeit von Depressiven veröffentlicht.

Überaktives Gehirn

In einer Studie der University of California mit 121 Probanden wurde eben diese Aktivität wissenschaftlich ausgewertet. Dabei untersuchten die Forscher insbesondere, wie stark die einzelnen Hirnregionen miteinander in Kontakt standen. Auffällig dabei: Von langsamer Funktion konnte hier keine Rede sein - im Gegenteil zeigte sich das Gehirn regelrecht überaktiv.

Neue Erkenntnisse in Sicht

Gerade diese Hyperaktivität aber könnte dem betroffenen Patienten zum Verhängnis werden. Denn weil das Gehirn ständig in Alarmbereitschaft scheint und alle Regionen miteinander synchronisiert, kommt es zu einer spürbaren Überforderung.

Diese Überförderung könnte für zahlreiche, typische Symptome der Depressionserkrankung verantwortlich sein. Jetzt hoffen die Studienleiter auf neue Erkenntnisse, wie der überaktive Austausch der einzelnen Hirnregionen wieder auf ein normales Pensum reguliert werden kann.