Telefonbetreuung bei Depressionen - effektiv und kostensenkend

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2011

Depressive benötigen eine Psychotherapie, um gegen ihre seelische Erkrankung ankommen zu können. In Einzelgesprächen oder Gruppensitzungen kann ihnen Schritt für Schritt geholfen werden. Wer allerdings ambulant in Betreuung ist, hat nicht immer dann einen Arzttermin, wenn es ihm oder ihr gerade schlecht geht. Eine Studie hat gezeigt, wie sinnvoll dann eine zusätzliche Betreuung per Telefon sein kann.

Die Studie läuft bereits seit vier Jahren. Die Erkrankten können sich durch Experten am Telefon helfen lassen, wenn sie plötzlich einen depressiven Schub haben. Zudem ermutigen die Psychologen am Telefon die Patienten dazu, ihre Medikamente zu nehmen. Diese beiden Schritte helfen nicht nur den Erkrankten in einer akuten Phase, sondern senken auch für das Gesundheitswesen die Versorgungskosten. Die Zusatzbetreuung am Telefon spart Präsenzzeit beim Arzt und kann Verschlimmerungen unterbinden, die etwa dann entstehen, wenn Depressive ihre Medikamente nicht mehr nehmen wollen, ihre Verfassung sich so verschlimmert und wieder von vorn mit der Therapie begonnen werden muss.

Seit das Programm läuft, müssen die Betreuten deutlich seltener in eine Klinik, als Patienten, die nur ambulant behandelt werden und sonst ohne jede Betreuung sind. Daher empfehlen auch 93 Prozent der Studienteilnehmer diese Methode weiter und erachten sie als äußert nützlich, um die Lebensqualität zu steigern.