Forscher stimulieren Vagusnerv und helfen so Patienten mit Depressionen

Die Stimulation des Vagusnerv hat sich in einer Studie als erfolgreich erwiesen, um Menschen mit Depressionen zu helfen

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2011

Nicht jede Depression ist behandelbar. Bei vielen Patienten stellt sich eine Therapieresistenz heraus. Bei ihnen helfen weder Behandlungen durch den Psychiater noch Medikamente. Forscher haben für diese Patientengruppe an der Lösung ihres Problem gearbeitet und nun womöglich eine viel versprechende gefunden.

Betroffenen könnte ein Implantat helfen, das den Vagusnerv stimuliert. Dieser Nerv sitzt im Hirn und überwacht die Funktionen der inneren Organe. Stimuliert man ihn mit kleinen Elektroimpulsen so wirkt sich dies jedoch auch auf die Psyche aus.

Stimulation verringert Intensität der depressiven Phasen

Bei Depressiven, die seit Jahren auf keine Behandlung ansprachen und die sich freiwillig für die Studie meldeten, setzte man einen Stimulator ein, der regelmäßig Impulse zum Vagusnerv schickte. Der Impulsgeber wurde als Implantat in der Nähe des Schlüsselbeins eingesetzt und erreicht von dort aus den Nerv.

Das Resultat: bei allen 15 Patienten waren die depressiven Phasen nach einem Jahr deutlich weniger stark. Auf der Depressionsmessskala BDI war der Wert im Durchschnitt von 38 auf 25 Punkte gefallen. Bei 29 Prozent sank der Wert um mindestens 50 Prozent, was ein großer Erfolg ist.