Neue Therapie für Patienten mit hartnäckiger Depression

Die tiefe Hirnstimulation gibt Anlass zur Hoffnung, Patienten mit einer hartnäckigen Depression bald helfen zu können

Von Cornelia Scherpe
23. November 2011

Bei einer Depression brauchen Betroffene Hilfe, denn sie haben nicht einfach nur schlechte Laune, sondern leiden an einer ernsten psychischen Störung, die bis zum Selbstmord führen kann. Standard bei der Therapie ist, dass Erkrankten in einer Verhaltenstherapie in Einzelsitzungen oder in Gruppenbehandlungen neue Perspektiven erschlossen werden.

Am Anfang einer Therapie wird zudem meist auf Medikamente zurückgegriffen, um den Patienten zu stabilisieren. Es gibt jedoch hartnäckige Depressionen, bei denen diese Maßnahmen nicht helfen. Bisher galten diese Fälle als therapieresistent.

Tiefe Hirnstimulation bewirkt bei 57 Prozent der Patienten eine deutliche Besserung

Doch jetzt gibt es neue Hoffnung, denn Mediziner verzeichnen erste Erfolge mit einem neuen Ansatz: der tiefen Hirnstimulation. Eine Studie testete das Verfahren an 21 Patienten, die seit Jahren auf keine Therapie gegen ihre Depressionen ansprachen.

Man platzierte Elektroden auf ihrem Kopf, so dass ein Hirnareal namens "Gyrus Cinguli" von den Impulsen stimuliert wurde. Nach einer Behandlungszeit von vier Wochen zeigte sich bei 57 Prozent der Patienten eine deutliche Besserung.

Im Durchschnitt verringerten sich die typischen Symptome einer Depression bei ihnen um 50 Prozent. Die Zahl der ansprechenden Erkrankten stieg kontinuierlich mit der Dauer der Therapie, sodass nach einem Jahr 62 Prozent der Patienten eine Verbesserung ihrer Lebensqualität merkten.