Depression kann sich durch Urlaub verstärken

Die Regelmäßigkeit eines Jobs kann sich postiv auf den Krankheitsverlauf auswirken

Von Frank Hertel
19. Oktober 2011

Professor Ulrich Hegerl ist Mitglied der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Er warnt davor, bei einer heraufziehenden Depression in den Urlaub zu fahren, weil sich dadurch die Krankheit verschlimmern könnte. Depressionen entstünden selten durch Überlastung am Arbeitsplatz, aber oft durch Änderungen im Lebensgefüge, dazu könne eine Verlusterfahrung zählen, aber auch etwas scheinbar postives wie eine bestandene Prüfung oder eben ein Urlaub.

Wann ärztliche Hilfe nötig wird

Depressionssymptome seien

  • der drängende Wunsch nach Schlaf,
  • ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und
  • die Angst, das Arbeitspensum nicht mehr zu schaffen.

Ebenso können

eine Depression ankündigen. Wenn Berufstätige solche Symptome an sich bemerken, sollten sie auf keinen Fall in den Urlaub fahren, sondern sich an einen Arzt wenden, so Hegerl.

Hauptgrund für Arbeitsplatzverlust

Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zeigten vor kurzem, dass Depressionen und Angststörungen der Hauptgrund für unfreiwilliges vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben sind. Hegerl empfiehlt dagegen, auch nach der Diagnose Depression mit reduziertem Aufwand weiter zu arbeiten, da die Regelmäßigkeit eines Jobs und die gesellschaftliche Anerkennung sich postiv auf den Krankheitsverlauf auswirken können.