Psychiater: Stationärer Aufenthalt bei Depression nicht immer erforderlich

Von Frank Hertel
5. August 2011

Die Barmer Ersatzkasse meldete vor kurzem, dass die Zahl der Klinikaufenthalte aufgrund von Depressionen und affektiven Störungen massiv angestiegen ist.

Der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie innerhalb der Universitätsklinik Leipzig, Professor Ulrich Hegerl, weist darauf hin, dass stationäre Aufenthalte etwa bei Angststörungen oder leichten Depressionen nicht notwendig sind. Problematisch sei, dass die psychiatrischen Kliniken oft überfüllt seien und es auch insgesamt zu wenige Psychiater, Nervenärzte und Psychologische Psychotherapeuten in Deutschland gäbe.

Hegerl ist auch Mitglied der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Er sagt, unbedingt notwendig sei eine stationäre Behandlung bei schweren Depressionen, bei manisch-depressiven Schüben und bei Depressionen in Kombinationen mit Herzkrankheiten oder anderen Erkrankungen, die eine komplizierte Medikation erforderlich machten.