US-Studie besagt, dass Computerspiele gegen Depressionen helfen

Casual Games können bei der Behandlung von Depressionen therapeutisch eingesetzt werden

Von Frank Hertel
22. Februar 2011

Das US-Institute of Mental Health geht von 20,9 Millionen Amerkanern mit Stimmungsschwankungen und 14,8 Millionen Depressiven aus. Auch in Europa nehmen die psychischen Erkrankungen stark zu.

Studie belegt, dass Depressionen mit Computerspielen geheilt werden können

Professor Carmen Rusiniello hat an der US-Univesity of East Carolina eine einjährige Studie durchgeführt, die bewiesen hat, dass Depressionen mit Computerspielen geheilt werden können. Sie hatte 59 Probanden ausgewählt: 30 Frauen und 29 Männer zwischen 18 und 74 Jahren. 63 Prozent hatten Computerspielerfahrung, alle litten an Depressionen. 29 Probanden dienten als Kontrollgruppe. Die anderen spielten von August bis November 2010 drei gewaltfreie Computerspiele: Bejeweld2, Peggle und Bookworm Adventures. Alle drei von der Firma Popcap.

Die Studie ergab ein Absenken der Angstsymptome um 57 Prozent. Jeder Depression gehen Angstgefühle voraus. Die Stimmung der Gamer stieg langfristig. Auch bei physischen und somatischen Symptomen ergab sich bei den Computerspielern eine 36-prozentige Besserung. Wer eine schwere Depression hatte, war nach der Spielphase nur noch leicht depressiv.

Aus all dem folgert Frau Rusiniello, dass Computerspiele, vor allem sogenannte Casual Games, bei der Behandlung von psychischen Problemen therapeutisch eingesetzt werden könnten. Außerdem fordert die Professorin, dass man in Krankenhäusern und anderen Behandlungszentren solche Spiele den Patienten kostenlos zu Verfügung stellt.