Jeder Achte Deutsche hat im Laufe des Lebens Depressionen, bessere Behandlung nötig

Von Laura Busch
13. September 2010

In Deutschland nehmen sich im Jahr rund 9000 Menschen selbst das Leben. Experten zufolge können rund 90 Prozent dieser Selbstmorde auf ein psychisches Leiden zurückgeführt werden. Ulrich Hegerl, Leiter eines europäischen OSPI-Projekts für die bessere Vorbeugung von Selbstmorden, erklärte jetzt, dass Depressionen in Deutschland noch immer zu selten erkannt und behandelt würden.

Studien zufolge habe in Deutschland mittlerweile jeder Achte irgendwann in seinem Leben eine Depression. Viele Menschen schaffen es alleine aus dem dunklen Tal. Aber nach wie vor gilt auch: "Bei keiner anderen Erkrankung haben die Betroffenen öfter den Wunsch zu sterben", so Hegerl. Für ihn gibt es nur eine Lösung und die heißt mehr Präventivprogramme. Es gelte, die Schamgrenze zu senken, damit Betroffene sich auch trauen zum Arzt zu gehen. Auch zwischen Hausärzten und Psychologen müsse es ein besseres Zusammenarbeiten geben, damit psychosomatische Symptome besser erkannt werden könnten.