Darum ist Geduld mit Depressiven wichtig

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. Januar 2005

Das oberste Gebot beim Umgang mit depressiven Menschen ist Geduld. Das sagt die Diplom-Psychogerontologin Anja Ziervogel, Mitarbeiterin des "Kompetenznetz Depression" im Interview mit der Apothekenzeitschrift Senioren Ratgeber.

Viele Menschen wüssten nicht, dass Depression eine Krankheit ist. "Der Gehirnstoffwechsel gerät aus dem Lot", erklärt die Psychologin. Eine Depression lasse sich mit gut gemeinten Ratschlägen deshalb auch niemals in den Griff bekommen. Für Angehörige sei es aber enorm wichtig, einfach für den Kranken da zu sein. "Betroffene erzählen oft, wie wohltuend sie die Nähe ihrer Angehörigen empfunden haben - auch wenn sie es nicht zeigen konnten", sagt Anja Ziervogel.

Man solle für Depressive aber kein großes Extraprogramm planen, sie etwa ständig zu Unternehmungen mitnehmen. Das würde sie überfordern. In schweren Krankheitsphasen könnten Depressive auch keine bedeutsamen Entscheidungen treffen.