Immer mehr Kinder leiden unter Depressionen: Folgen werden unterschätzt

Laut einer neuen Statistik haben fast so viele Jugendliche wie Erwachsene schon einmal eine depressive Phase erlitten

Von Nicole Freialdenhoven
3. März 2015

Kinder und Jugendliche haben Erwachsene in einer traurigen Statistik fast eingeholt: Rund 14 Prozent aller Jugendlichen haben schon einmal unter einer depressiven Episode gelitten, die mehrere Wochen oder sogar Monate andauerte. Bei den Erwachsenen sind es 20 Prozent.

Besonders erschreckend: Sogar bei bis zu vier Prozent der Kinder im Grundschulalter wurden schon Depressionen diagnostiziert. Diese Zahlen gaben Kinder- und Jugendpsychiater im Rahmen eines Kongresses in München bekannt.

Verschiedene Gründe für depressive Phasen

Die Gründe für den rasanten Anstieg an Depressionen im jungen Alter sind vielfältig, so die Experten. Rund 30 Prozent aller Schüler leiden beispielsweise unter

  • schulischer Überforderung oder
  • Mobbing,

doch auch

tragen ihren Teil dazu bei.

So fehle vielen Kindern der Ausgleich durch Bewegung und Tageslicht an der frischen Luft. Aber auch frühe Traumata tragen zu Depressionen bei, darunter

Psychologen bemühen sich, Kinder aus vorbelasteten Familien früher zu erreichen, um sie vor Depressionen zu schützen. Gerade junge Menschen mit einer genetischen Veranlagung zu Stress, deren Eltern bereits unter Depressionen leiden oder die sich ständig streiten, müssen früh geschützt werden, ehe auch sie an Depressionen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung erkranken.