Entzündungen im Gehirn und Depressionen sind eng miteinander verbunden

Forscher stellen erhöhte Entzündungswerte bei depressiven Probanden fest

Von Nicole Freialdenhoven
3. Februar 2015

Seit langem sind Forscher damit beschäftigt, die Entstehung und den Verlauf depressiver Episoden zu ergründen.

Nun stellten Forscher des kanadischen Centre for Addiction and Mental Health in Toronto fest, dass bei Depressionen auch Entzündungsprozesse im Gehirn ablaufen. Je schwerer die Depression, umso stärker auch die Entzündung der Gehirnnerven. Dies ergab eine Studie mit 40 Versuchsteilnehmern, von denen die Hälfte an schweren Depressionen litt und die andere Hälfte gesund war.

Immunaktivität bei depressiven Probanden um 30 Prozent höher

Bei allen Teilnehmern wurde mit PET-Hirnscans die Aktivität der Mikroglia gemessen, bestimmter Immunzellen im Gehirn. Dabei stellten sie fest, dass die Aktivität bei den depressiven Testteilnehmern um 30 Prozent höher lag als bei den gesunden Vergleichspersonen. Dies weise auf Nervenentzündungen im Gehirn hin, die eine entsprechende Immunaktivität auslöse, so die Forscher.

Die neuen Tests bestätigen damit frühere Tests, bei denen im Blut depressiver Menschen ebenfalls erhöhte Entzündungswerte gemessen wurden. Sollten die Nervenentzündungen das Auftreten von Depressionen begünstigen, könnten in Zukunft neue Therapieansätze mit entzündungshemmenden Wirkstoffen entwickelt werden.