Wie eine Depression entsteht: Fünf Stufen zur Katastrophe

Dieser rote Faden soll es Betroffenen, Angehören und Ärzten leichter machen, den aktuellen Zustand einzuschätzen

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2015

Neben körperlichen Leiden wie Rückenschmerzen gibt es in Deutschland ein seelisches Leiden, das zur Volkskrankheit geworden ist: Depressionen. Viele Betroffene schämen sich für ihre Krankheit, oder wollen sie gar nicht wahrhaben.

Der Gang zum Arzt wird oft vor sich hergeschoben, da Depressionen immer noch ein Tabu-Thema sind. Doch auch wenn der Arztbesuch wahrgenommen wird, haben selbst die Mediziner es schwer, eine Depression sicher zu diagnostizieren.

Die 5 Stufen der Depressionsentstehung

Das Leiden kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und zeigt sich bei jedem Menschen etwas anders. Eine aktuelle Studie hat sich daher eingehend mit der Depression beschäftigt und die Entstehung in fünf Stufen eingeteilt.

Mit diesem roten Faden soll es

  • Betroffenen
  • Angehören und
  • Ärzten

leichter fallen, die aktuelle Situation richtig einzuschätzen.

Phase 1: Das Streben nach Perfektion

Der Prozess beginnt mit einer klassischen Charaktereigenschaft: dem Streben nach Perfektion. Viele Menschen haben diese Eigenschaft, die an sich noch nicht problematisch ist.

Sie bereitet jedoch den Nährboden einer Depression, wenn man immer wieder den eigenen hohen Idealen nicht gerecht wird.

Phase 2: Das schmerzliche Scheitern

Die ersten depressiven Momente komme in Phase zwei, wenn man beim Verfehlen der eigenen Ziele diese Augenblicke als schmerzendes Scheitern empfindet. Statt zu akzeptieren, dass man nicht immer perfekt sein kann, steigern Menschen sich in das Gefühl hinein, völlig unzureichend zu sein.

Phase 3: Die seelische Starre

In der dritten Stufe nutzt man das Wissen um die eigenen Fehler nicht produktiv, sondern erfährt eine seelische Starre. Betroffene ziehen sich in dieser Phase in sich selbst zurück und hadern still mit dem Schicksal. Sie zeigen erste Momente der Gleichgültigkeit gegenüber

Phase 4: Zwanghafte Unruhe

In der vierten Phase kommt eine innere Unruhe zur äußeren Isolation. Die Gedanken kreisen immer wieder um Probleme, was mehr und mehr zwanghaft wird.

Phase 5: Mittel der Symptombekämpfung

Auf der letzten Stufe schließlich greifen Depressive zu Mitteln der Symptombekämpfung. Sie nehmen zum Beispiel Schlaftabletten gegen ihre Einschlafprobleme, statt die Wurzel des Problems zu erkennen.