Special K gegen Depressionen: wie sicher ist das?

Bisher sind die Langzeitfolgen und Risiken des schnellwirkenden Medikaments noch nicht erforscht

Von Cornelia Scherpe
17. Dezember 2014

Hinter dem Begriff "Special K" verbirgt sich der Wirkstoff Ketamin. Dieser ist aus der Anästhesie bekannt und wird eingesetzt, um eine Vollnarkose einzuleiten. In kleineren Mengen dient Ketamin außerdem als Schmerzmittel.

Nun zeigt sich in der Praxis, dass Special K offenbar auch bei Depressionen hilft. In den USA haben sich Forscher diesem Thema gewidmet und glauben, dass man Ketamin künftig gegen Depressionen einsetzen kann.

Schnelle Wirkung

Laut ihrer Studien wirkt Special K sogar dann, wenn starke Antidepressiva wie

  • Lexapro oder
  • Prozac

nicht anschlagen.

Laut den Angaben von Patienten zeigt sich die stimmungsaufhellende Wirkung sogar bereits nach wenigen Stunden. Bei den konventionellen Mitteln gegen Depressionen muss der Betroffene dagegen oft mehrere Wochen oder gar Monate warten, bis der erhoffte Effekt eintritt.

Gehemmter Rezeptor-Komplex

Der Grund dafür ist, dass bisherige Antidepressiva den Serotonin-Spiegel im Körper langsam erhöhen. Bis das Hormon so weit in seine Konzentration gesteigert ist, dass sich eine spürbarer Wirkung zeigt, dauert es seine Zeit. Bei Special K ist das anders.

Die Forscher glauben, dass bei der Vergabe von Ketamin ein bestimmter Rezeptor-Komplex gehemmt wird.

Langzeitfolgen und Risiken?

Genau an dieser Stelle zeigt sich aber auch ein großer Kritikpunkt: Es ist Fakt, dass die genaue Wirkung von Ketamin auf das Gehirn und den restlichen Organismus noch nicht erforscht ist.

Kritiker halten es daher für fahrlässig, den Wirkstoff als Dauermedikament einzusetzen. Zwar mag Special K bei Depressionen helfen, doch die Langzeitfolgen und Risiken der Therapie lassen sich überhaupt nicht einschätzen.

Bisher ist nur bekannt, dass die Einnahme den Blutdruck erhöhen und Halluzinationen auslösen kann. Besonders der zweite Punkt gibt Ärzten zu denken.

Da gerade Depressive in ihrer Psyche nicht gefestigt sind, könnte das Sehen von Halluzinationen ihr Leiden stark verschlimmern.