Hilfe aus dem Internet bei Depressionen: MoodGYM hat sich bewährt

Von Nicole Freialdenhoven
7. Juli 2014

Für Hausärzte ist die zu begrenzte Konsultationszeit ein großes Problem bei der Behandlung von Patienten mit Depressionen. Auf Termine beim Psychotherapeuten warten die Betroffenen häufig monatelang.

Abhilfe soll nun das Online-Selbsthilfeprogramm MoodGYM schaffen, das seit 2013 von der Universität Leipzig entwickelt wird und das ab 2016 in allen deutschen Arztpraxen zur Verfügung stehen soll. Derzeit wird MoodGYM in einer größeren Studie von 60 Ärzten in ganz Deutschland getestet.

Die MoodGYM

Das Programm, das ursprünglich von der Australian National University entwickelt wurde und in Leipzig für den deutschen Markt übersetzt und angepasst wird, eignet sich vor allem für die Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen.

Die Patienten werden dabei durch die fünf Module "Gefühle", "Gedanken", "Beziehungen", "Weg mit dem Stress" und "Veränderung" geführt und dabei von Online-Figuren wie dem "Miesepeter" und dem "Null-Problemo-Typ" begleitet.

Der passwortgeschützte Zugang ist für Patienten kostenfrei und die Übungen können im selbstgewählten Tempo absolviert werden. Zum Angebot von MoodGYM gehören auch Tipps zu Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelentspannung.

Depressions- und Angsttests überprüfen den aktuellen Zustand der Betroffenen und stellen Verbesserungen fest. Bemerken sie jedoch eine Verschlechterung, raten sie dazu, den Arzt zu kontaktieren und schlagen andere Hilfsangebote vor.