Depressionen bei Männern: Aggressivität statt Melancholie

Von Nicole Freialdenhoven
8. April 2014

Mit Depressionen werden zumeist Symptome wie Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit und Müdigkeit verbunden. Für Männer erweist sich diese Denkweise oft als fatal, denn diese Symptome treten weit häufiger bei Frauen als bei Männern auf.

Dies führt wiederum dazu, dass bei Frauen weitaus häufiger eine Depression diagnostiziert wird als bei Männern - obwohl Männer nicht seltener an derartigen psychischen Problemen erkranken.

Wie können sich Depressionen bei Männern äußern?

Forscher bemühen sich nun um verstärkte Aufklärung über die unterschiedlichen Symptome, die bei Männern beobachtet werden. Statt mit Niedergeschlagenheit reagieren sie häufig mit Gereiztheit und Aggressivität. Auch ziehen sie sich nicht wie Frauen in die eigenen vier Wände zurück, sondern suchen sogar noch Risiken, zum Beispiel im Straßenverkehr oder in aggressiven Auseinandersetzungen.

Eine große Rolle spielen dabei auch Suchtmittel wie Alkohol, in denen depressive Männer schnell Trost suchen. Weitere Hinweise auf eine männliche Depression sind auffällige neue Aktivitäten, zum Beispiel ein plötzlicher exzessiver Drang zum Sport treiben oder die Suche nach sexuellen Abenteuern.

Warum Männer so ganz anders reagieren als Frauen, können die Wissenschaftler nicht begründen - sie vermuten eine genetische Veranlagung. Dazu kommt jedoch auch immer noch das Bild des "starken Mannes", der nicht wehleidig sein darf: Lieber verdrängen sie ihre psychischen Probleme als ein scheinbares Frauenleiden zuzugeben.