X-Frau und Mutter mit schweren Depressionen

Hallo, ich lebe seit zwei Jahren getrennt von meiner Frau. Sie ist vor 5 Jahren an Multipler Sklerose erkrankt und hat vor 3 Jahren noch eine bipolare Störung dazu bekommen. Diese fand ihren "Höhepunkt" in einer exzessiven Manie vor drei Jahren, die in einem 7-wöchigen Aufenthalt in der Psychatrie endete. Dort lernte sie einen Mann kennen, mit dem sie mich ein halbes Jahr betrog.
Ein weiteres Viertel Jahr später haben wir uns getrennt. Danach habe ich eine, halbjährige, Psychtherapie gemacht (mir hat die Situation den Boden unter den Füßen weg gerissen).

Nun hat sie sich von ihrem Freund getrennt und steckt seit Anfang des Jahres in einer schweren Depression. Sie wird medikamentös behandelt, hat einen Neurologen und einen Psychater (der nix von Psychtherapie hält!). Zur Zeit geht es ihr besonders schlecht. Gestern, z.Bsp. hatte sie wieder eine schwere Panikattacke. Da habe ich sie abgeholt. In die Psychatrie will sie auf keinen Fall, da der letzte Aufenthalt für sie traumatisierend war (Einer flog über das Kuckucksnest ist NICHT übertrieben). Sie hat keinen Lebenswillen mehr. Ich mache mir da grosse Sorgen.
Mein Problem hierbei ist, dass mir so langsam die Kraft ausgeht.
Zudem sind da noch unsere zwei Kinder: Die Tochter, 17, verbringt die meiste Zeit im Bett, ist schulisch eingebrochen, trifft sich nur noch mit ihrem Freund (zum Glück gibt es ihn), der ihr doch etwas Halt gibt. Und ist in die Erwachsenenrolle gerutscht (Ansprechpartner meiner X; Erziehung des Bruders) Der Sohn, 9, ist der Situation noch hilfloser ausgeliefert und klammert entsprechend an mir. Diese Situation macht mich völlig fertig. Fühle mich einfach hilflos!! Und muss doch stark bleiben...

Kann mir einer von euch einen Rat geben, wie
- ich es meinem Sohn erklären kann, was eine Depression ist (ich denke das ist wichtig). Die Tochter weiß Bescheid. Hat sich selbst informiert.
- ob meine Tochter auch den Ansatz einer Depression hat (sie ist ürigens sehr introvertiert) und was ich da tun kann
-wie ich letztendlich meiner X-Frau helfen kann

Hoffe ich habe alles Wesentliche in Kürze erzählt....

Antworten (1)

Ich kann hier nur einen sehr persönlichen Rat geben, da aus psychiatrischer und medizinischer Sicht wohl alles getan wird.
Ihre Frau hat MS und ist zudem noch manisch-depressiv, das zerrt an den Nerven. Ich weiß wovon ich rede. Ich bin Borderliner und habe manchmal auch manisch-depressive Episoden. Während der depressiven Phasen ist es durchaus "normal" keinen Lebenswillen mehr zu haben. Hier ist es wichtig, dass Ihre Ex-Frau medikamentös richtig eingestellt ist und ihre Medikamente auch regelmäßig nimmt. Wobei eine zusätzliche Therapie doch empfehlenswert wäre.
Sie müssen in erster Linie auf sich selbst achten. Es ist nicht gut, wenn Sie sich zu sehr aufreiben. Sie haben auf die Stimmungen ihrer Ex-Frau wenig oder so gut wie keinen Einfluß und das müssen Sie sich immer vor Augen halten.
Sie sollten sich unbedingt einer Selbsthilfegruppe von Angehörigen oder Partnern manisch-depressiver Patienten anschließen.
Was ihren Sohn angeht, da haben Sie Recht. Ich würde es ihm an Ihrer Stelle auch erklären. Er wird das mit 9 Jahren schon verstehen. Lassen Sie komplizierte Fachbegriffe weg und erklären Sie ihm, dass seine Mutter an einem Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn leidet.Es gibt eine tolle Zeichentrickserie "Es war einmal das Leben". In diesen Folgen werden viele inneren Vorgänge (auch im Gehirn) altersgerecht und mit viel Humor vermittelt. Anhand dieser Folgen können Sie ihren Sohn sehr gut vermitteln, was im Gehirn Ihrer Frau passiert. Ich habe meine Kinder auch recht früh mit meiner Störung konfrontiert. Es macht es nicht leichter für die Kinder, aber sie verstehen wenigstens warum sich ihre Mutter so verhält und haben keine Schuldgefühle.
Gruss Marika

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