Pflege im Alzheimer-Therapiezentrum soll Betroffenen und Angehörigen helfen

Von Cornelia Scherpe
14. August 2013

Im Alter von Alzheimer betroffen zu sein, ist für viele Menschen eine grausame Vorstellung. Durch die bisher nicht heilbare Krankheit baut die Leistungsfähigkeit des Hirns mehr und mehr ab, was sich sowohl auf den Charakter, als auch auf die Motorik auswirkt.

Ab einem gewissen Grad der Erkrankung benötigen die Alzheimer-Patienten Hilfe im Alltag. Meist sind dann zunächst Partner, Kinder oder nahe Freunde bereit, dem Erkrankten zu helfen. Doch je schwieriger die Situation wird, desto mehr Aufwand ist nötig und irgendwann werden Arbeit und Verantwortung zu einer großen Belastung für die pflegenden Angehörigen. Wer dennoch weiter auf die persönliche Betreuung besteht, der kann von Schlafstörungen bis hin zu Depressionen selbst krank werden.

Damit die eigenen Kräfte nicht aufgebraucht werden, kann es sinnvoll sein, die Dementkranken in professionelle Betreuung zu geben. Hierfür gibt es spezielle Heime, die viele Angehörigen der Erkrankten aber nicht nutzen wollen. Sie fühlen sich oft, als hätten sie versagt und würden einen lieben Menschen nun quasi "abschieben".

Für diesen seelischen Zwiespalt gibt es nun aber eine neue Lösung im Alzheimer-Therapiezentrum. In der Stadt Ratzeburg eröffnete dieses Zentrum als erste Alternative zu den derzeit etablierten Heimen. Statt die Patienten allein mit den Pflegern im Heim zu lassen, können sie gemeinsam mit ihren Angehörigen zum Zentrum kommen.

Die Reha ist in erster Linie für die belasteten Angehörigen gedacht. Sie werden tatkräftig unterstützt, bleiben aber die wahren Bezugspersonen für die Erkrankten. So verliert der Patient seine vertraute Pflegeperson nicht und dennoch bleibt die Last nicht allein auf den Schultern der Angehörigen. Es entsteht ein guter Kompromiss für alle Beteiligten.