Soziale Isolation kann Alzheimer-Risiko erhöhen - Einsamkeit macht krank

Von Nicole Freialdenhoven
13. Dezember 2012

Es ist eigentlich ein alter Hut, dass Einsamkeit viele Menschen krank macht. Doch erst jetzt konnten niederländische Forscher einen Zusammenhang zwischen einer als schmerzlich empfundenen Isolation und Alzheimer-Erkrankungen herstellen. Die Forscher des Vrije Universiteit Medical Centers in Amsterdam analysierten 2173 Studienteilnehmer zwischen 65 und 86 Jahren, die zu Beginn der Studie noch keine Anzeichen für Demenz zeigten. Obwohl etwa die Hälfte der Teilnehmer allein lebte, gab nur ein Fünftel an, sich einsam oder sogar sehr einsam zu fühlen.

Bei einer weiteren Befragung drei Jahre später zeigte sich, dass diejenigen, die sich einsam fühlten, ein um 64 Prozent erhöhtes Risiko hatten, an Demenz zu erkranken. Dabei macht es nichts aus, ob die Person allein lebte oder mit einem Ehepartner und ob sie über viele soziale Kontakte verfügten: Auch diejenigen, die einen großen Freundeskreis besaßen und sich trotzdem einsam fühlten, hatten ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Zugleich waren Menschen, die alleine lebten, sich aber nicht einsam fühlten, weniger häufig betroffen.

Die Forscher wollen nun klären, ob das Gefühl der Einsamkeit kognitive Hirnfunktionen beeinflusst und so Demenz auslösen kann, oder ob es Ausdruck der Hirnschäden und Persönlichkeitsveränderunng bei Beginn der Demenzerkrankung ist. Sie befürchten, dass Demenz auch deswegen zunimmt, weil immer mehr Menschen alleine wohnen und sich sozial isoliert fühlen.