Demenz-Patienten profitieren von einer Reha

Von Cornelia Scherpe
13. September 2012

Bisher ging die Mehrheit der Mediziner davon aus, dass Menschen mit Demenz nicht durch eine Reha stabilisiert werden können. Doch diese Denkweise muss wahrscheinlich überholt werden, denn eine aktuelle Studie liefert Argumente, die für die Reha sprechen.

In Deutschland wurde eine Meta-Studie durchgeführt, bei der 16 ältere Untersuchungen berücksichtigt wurden. Es zeigte sich dabei, dass Menschen mit den ersten Anzeichen von Demenz ihre Krankheit deutlich verlangsamen können, wenn sie sofort in ein Reha-Programm aufgenommen werden. Dabei muss die Reha aber sehr individuell sein und genau das trainieren, was dem Patienten allmählich verloren geht. Selbst Menschen mit einer bereits ausgeprägten aber noch moderaten Demenz können von solchen aufbauenden Maßnahmen profitieren. Es werden zwar geringere Verbesserungsquoten erreicht, aber die betroffenen Männer und Frauen reagieren nachweislich darauf.

Nur über die Chancen einer Reha bei Menschen mit starker Demenz konnte die Studie nichts Positives herausfinden. Ab einem gewissen Verfall der Nervenbahnen im Gehirn scheint auch eine konsequente Reha nicht mehr zu helfen. Das zeigt aber laut Meinung der Forscher nur umso mehr, wie wichtig eine Reha bei diesem Krankheitsbild ist. Dass Demenz-Patienten kategorisch von einer solchen ausgeschlossen werden, sollte sich daher so bald wie möglich ändern.