Einnahme von SSRI ist gefährlich bei Demenz - Stürze nehmen zu

Von Cornelia Scherpe
9. Februar 2012

SSRI sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die bei anhaltenden Depressionen verschrieben werden. Solche Antidepressiva bergen immer ein gewisses Risiko auf Nebenwirkungen. Eine aktuelle Studie zu diesem Sachverhalt hat ermittelt, dass besonders Menschen mit einer Demenz sehr vorsichtig bei der Einnahme von SSRI sein müssen. Die Medikamente können bei diesen Patienten dazu führen, dass sie vermehrt stürzen.

Die Sturzgefahr steht bei Alzheimer-Patienten in direkter Korrelation zu den Antidepressiva. Gerade diese SSRI sind aber am Häufigsten bei Senioren im Einsatz. Wie gefährlich das ist, belegt die Studie mit 248 Menschen, die alle mindestens 65 Jahre alt waren. Auch die Dosis der SSRI spielt eine Rolle bei der Sturzgefahr. Je höher ein Patient demnach eingestellt ist, desto höher auch seine eigene Gefahr. Pro Jahr musste jeder behandelte Senior daher mit drei Stürzen rechnen. An den Tagen des Sturzes war vermehrt das Antidepressivum vergeben worden.

Während die Patienten unter dem Einfluss der Medikamente standen, war ihre Gefahr direkt um den Faktor Drei erhöht. Gab man ihnen eine geringere Dosis als die empfohlene Tagesmenge, bestand noch immer ein Sturzrisiko. Gab man ihnen nur 50 Prozent der Tagesdosis, so lag die Gefahr noch immer bei 73 Prozent und bei 25 Prozent der Tagesdosis lag die Sturzgefahr bei 30 Prozent.