Zusammenhang zwischen ADHS und Lewy-Körper-Demenz von argentinischen Forschern nachgewiesen

ADHS-Patient hat ein drei mal höheres Risiko, später an Lewy-Körper-Demenz zu erkranken

Von Frank Hertel
20. Januar 2011

Argentinischen Forschern ist es gelungen nachzuweisen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) und der Lewy-Körper-Demenz gibt. Die Lewy-Körper-Demenz ist nach Alzheimer die zweithäufigste Demenzerkrankung. Sie kann singulär auftreten oder als Folgeerscheinung der Parkinson-Krankheit.

Die Studie

Der Erstautor der Studie, Angel Golimstok, erklärte dem "European Journal of Neurology" wie er den Zusammenhang nachweisen konnte. Er untersuchte eine Gruppe von Demenzkranken, die 360 Personen umfasste, auf ADHS-Symptome im Erwachsenenalter.

Die Teilnehmer der Gruppe waren zwischen 74 und 75 Jahren alt. 109 der Kranken litten an Lewy-Körper-Demenz, 251 an Alzheimer. Die Kontrollgruppe umfasste 146 gesunde Personen des gleichen Alters.

Um zu ermitteln, wer von diesen beiden Gruppen früher ADHS-Symptome zeigte, wurden Angehörige der Teilnehmer befragt, die die Teilnehmer schon mindestens 10 Jahre kannten. Bei der Befragung wurden die Analysemethoden des "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" und die "Wender Utah Rating Scale" verwendet.

Das Ergebnis

Es zeigte sich, dass 48 Prozent der Lewy-Körper-Dementen früher ADHS hatten. Bei den Alzheimer-Dementen und bei den Gesunden waren es nur jeweils 15 Prozent. Damit hat ein Erwachsener, der an ADHS leidet, ein drei mal höheres Risiko später an Lewy-Körper-Demenz zu erkranken als ein Erwachsener, der keine ADHS-Symptome zeigt.