Wie Demenzkranken der Aufenthalt im Krankenhaus erleichtert werden kann

Wichtige Hinweise seitens von Angehörigen an das Klinikpersonal helfen Demenzkranken

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. Oktober 2008

Wenn betagte Patienten etwa wegen einer Lungenentzündung oder einem Herzproblem ins Krankenhaus müssen, bringen sie heute oft noch die "Nebendiagnose Demenz" mit. Das kann Alzheimer sein oder ein vergleichbarer geistiger Abbau. Oft verschlimmert sich ihr Zustand im Krankenhaus noch. Sie sind angstvoll und unruhig, verweigern Therapien, laufen weg oder liegen starr im Bett und essen und trinken nicht genug.

Angehörige als "Brücke" zwischen Klinikpersonal und Demenzkranken

"Viele Patienten bauen im Akutkrankenhaus geistig wie körperlich ab", bestätigt die Soziologin Dr. Susanne Angerhauser, die sich beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Nordrhein-Westfalen für die Belange Demenzkranker im Krankenhaus engagiert. "Angehörige sind in der Regel die Brücke zwischen Klinikpersonal und Demenzkranken", erklärt sie im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". "Sie können dem Pflegeteam wichtige Hinweise über seine Biografie, seine Fähigkeiten, Bedürfnisse und zu ihren Erfahrungen im Umgang mit dem Patienten geben."

Bemühung um Betreuungsvollmacht

Angerhausen rät Angehörigen, solche Informationen schon vorsorglich zu notieren und dies dem Klinikpersonal zur Verfügung stellen. "Außerdem sollten sie sich vor dem Klinikaufenthalt um eine Betreuungsvollmacht für den Patienten bemühen", rät die Expertin. Da pflegende Angehörige oft bis zur Erschöpfung gefordert werden, sollten sie einen Klinikhausaufenthalt des Kranken auch als Gelegenheit sehen, neue Kraft zu schöpfen.