Alzheimer ausbremsen - Hilft Vitamin E?

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2014

Bisher ist Alzheimer nicht heilbar und auch Medikamente auf dem Markt - die sogenannten Antidementiva - sind keine Heilmittel, sondern können den Verlauf nur abmildern. Oft haben Patienten jedoch unter der Einnahme auch mit Nebenwirkungen zu kämpfen und daher forschen Ärzte nach neuen und alternativen Wegen.

Neue Hoffnung durch Vitamin E

Beim Vitamin E könnten sie nun fündig geworden sein. Eine Studie hat gezeigt, dass bei milden und auch mittleren Verläufen von Alzheimer der Verlauf durch viel Vitamin E verzögert werden kann. Durch diese Vitaminsupplementierung waren die Betroffenen noch eine längere Zeit dazu in der Lage, alltägliche Dinge selbst zu tun und gewannen so an Selbständigkeit und Lebensqualität.

Die Studie

An der Untersuchung hatten 613 Freiwillige teilgenommen, die laut der Messskala für Alzheimer (Mini-Mental State Examination) zwischen zwölf und maximal 16 Punkte erreicht hatten. Das gesunde Mittelmaß liegt jedoch bei 21 Punkten. Alle wurden daher bereits wegen Alzheimer behandelt.

Die Teilnehmergruppen

Nun unterteilte man sie in vier Gruppen. 152 Teilnehmer galten als reine Placebogruppe und bekamen Tabletten ohne jeden Wirkstoff. 155 Patienten wurden mit einem gängigen Mittel gegen Demenz (20 mg Memantin) behandelt und 152 Betroffene erhielten Vitamin E in einer Dosierung von 2000 IU. Die letzte Gruppe bekam sowohl Vitamin E als auch Memantin.

Die Studienergebnisse

Als Maßstab kontrollierte man nun, wie gut die Patienten im Alltag zurecht kamen. Dafür gibt es den ADCS-ADL-Score: "Alzheimer's Disease Cooperative Study/Activities of Daily Life"-Score. Die beste Punktzahl ist dabei 78. Zu Beginn der Studie hatten alle Patienten im Schnitt bei 56,8 Punkten gelegen, doch das hatte sich nach 2,3 Jahren der Einnahme verändert.

Ergebnis bestätigt Wirkung von Vitamin E

Die Placebogruppe hatte inzwischen 16,96 Punkte eingebüßt. Wer dagegen Vitamin E bekommen hatte, der hatte nur 13,81 Punkte verloren. Der Verlauf unter Vitamin E war also um 19 Prozent besser. Memantin allein und auch in Kombination mit Vitamin E hatte dagegen keine Besserung gebracht und lag mit der Placebogruppe auf einem Niveau.