Darmkrebspatienten werden immer jünger

Von Cornelia Scherpe
8. Oktober 2013

Viele Menschen erkranken an Darmkrebs; dieser traurige Fakt ist den meisten bekannt. Allerdings herrschte bisher allgemein die Meinung vor, dass diese Krebsart Menschen erst jenseits der 50 Jahre betrifft. Studien und Statistiken zeigen jedoch, dass die Betroffenen immer jünger werden.

Viele Patienten sind heute nicht nur jünger als 50 Jahre, sondern sind manchmal gerade erst 30. Statistisch gesehen nimmt die Zahl der jungen Betroffenen seit 1992 im Schnitt um 1,5 Prozent pro Jahr zu. Noch drastischer fällt die Zahl aus, wenn man die Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren allein für sich betrachtet. Hier beträgt der jährliche Trend sogar schon 5,2 Prozent bei allen Männern und 5,6 Prozent bei den Frauen. In der Gruppe der 30-Jährigen bis 39-Jährigen kommt man auf drei und zwei Prozent.

Weshalb der Darmkrebs sich so entwickelt, kann man bisher noch nicht sagen. Die Onkologen gehen nicht davon aus, dass man diese Entwicklung allein auf genetische Veränderungen der aktuellen Erwachsenengeneration zurückführen kann. Es muss also an veränderten Umweltbedingungen liegen. Welche das sind, lässt sich derzeit aber weder sagen noch abschätzen. Studien in diese Richtung sind daher nicht nur erwünscht, sondern auch sehr notwendig, damit der Trend gestoppt werden kann.

Es gibt jedoch noch ein weiteres Problem. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die jüngeren Darmkrebspatienten auch noch die aggressivsten Tumoren haben. Ihre Prognose ist daher auch noch wesentlich schlechter als jene der über 50-jährigen Patienten. Im Vergleich zu den "alten" Patienten liegt ihre Sterberate um 30 Prozent höher. Außerdem ist die allgemeine Progression der Tumoren um 28 Prozent erhöht. Auch hier ist den Ärzten bisher unbekannt, weshalb die jungen Patienten so deutlich aggressivere Tumoren haben.