Studie: Körpereigenes Protein zerstört Darmkrebs-Tumorzellen

Das Protein PGC1alpha tötet Krebszellen indem es indirekt für mehr freie Radikale sorgt

Von Frank Hertel
14. Juni 2011

Professor Peter Seibel arbeitet am Biotechnologisch-Biomedizinischem Institut der Unversität Leipzig. Gemeinsam mit Kollegen der Universität Bari in Italien hat er einen Artikel im aktuellen Heft des Fachmagazins "PNAS" veröffentlicht. Darin geht es um eine wirksame Methode gegen Darmkrebs.

Protein PGC1alpha tötet Tumorzellen

Seibel hat das Protein PGC1alpha genauer untersucht. Es hat die Angewohnheit, Tumorzellen in die Apoptose zu treiben, also in den Zelltod. Denn dieses Protein erhöht in den Tumorzellen die Anzahl und die Aktivität der Mitochondrien so stark, dass zu viele Freie Radikale entstehen, die die Krebszelle dann töten.

Freien Radikalen fehlen ein oder mehrere Elektronen. Diese holen sie sich dann von anderen Verbindungen, was sich für die Tumorzelle letzlich letal auswirkt. Dass sich die Wirkung der Freien Radikalen auf die Tumorzelle und nicht auf andere Zellen auswirkt, liegt daran, dass nur Zellen sterben, die ohnehin schon irreparable Schäden aufweisen.

Überproduktion des Proteins kann durch Verzehr von Erdnüssen, Beeren und Weintrauben herbeigeführt werden

Im Labortest mit Mäusen konnte Seibel die Schutzwirkung vor Darmkrebs künstlich erzeugen, indem er die Mäuse genetisch veränderte. Er veranlasste eine PGC1alpha-Überproduktion in ihren Körpern. Einen ähnlichen Effekt kann man durch den Verzehr von

erzielen. Darin ist der pflanzliche Wirkstoff Resveratrol enthalten, der die Produktion dieses wirksamen Anti-Darmkrebs-Proteins steigert.