Erblicher Darmkrebs und dessen Früherkennung

Lynch-Syndrom: zukünftige Früherkennungsprogramme sollen auf Alter des Patienten abgestimmt werden

Von Viola Reinhardt
5. Januar 2010

Als zweithäufigste Tumorerkrankung in Deutschland gilt der Darmkrebs, der jährlich rund 72.000 Menschen beiderlei Geschlechts trifft. Bei bis zu drei Prozent der Betroffenen handelt es sich um einen erblichen Darmtumor, der unter anderem als das Lynch-Syndrom bekannt ist.

Bereits seit zehn Jahren fördert die Deutsche Krebshilfe das Verbundprojekt "Erblicher Darmkrebs", in dessen Rahmen Wissenschaftler und Ärzte Patienten mit Gentests, Beratungsgesprächen oder auch regelmäßig durchgeführte Untersuchung hilfreich zur Seite stehen.

Bestandteile der Früherkennung und zukünftige Anliegen

Im Vordergrund steht hierbei die Früherkennung eines möglichen Darmtumors, weshalb gerade auch bei diesem Projekt die Entwicklung eines geeigneten Früherkennungsprogramms im Fokus der Beteiligten zu finden ist.

Den Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei dem erblich bedingten Darmkrebs um Mutierungen im Erbgut, die jeweils auf die Nachkommen übergehen und oftmals schon vor dem 50. Lebensjahr einen Darmkrebs auslösen können.

Als eine der ersten Behandlungsmöglichkeiten stellt die Darmspiegelung dar, bei der erkranktes Gewebe in der Vorstufe entfernt werden kann. Da es jedoch eine recht individuelle Angelegenheit ist, sollen zukünftig Früherkennungsuntersuchungen und deren Häufigkeit unter anderem auf das jeweilige Alter des Patienten abgestimmt werden.

Im Rahmen der Studie selbst werden nach wie vor Hochrisiko-Patienten konsequent beobachtet, was durch unterschiedliche Ärzte und Wissenschaftler an mehreren Standorten innerhalb Deutschlands erfolgt und in der Dokumentationszentrale in Leipzig im jeweiligen Ergebnis schriftlich fixiert wird.