Darmkrebs nach der negativen Vorsorge: Prognose dieser Patienten schlechter

Studie macht erneut deutlich, wie wichtig es ist, regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen

Von Cornelia Scherpe
18. Juli 2016

Die Früherkennung von Darmkrebs rettet Leben. Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, kann zu fast 100 Prozent eine Erkrankung verhindern, denn in seinem Frühstadium ist der Krebs gut heilbar. Wer bei der Darmspiegelung (Koloskopie) ein negatives Ergebnis bekommt, ist dagegen beruhigt, denn offenbar ist der Darm nicht von bösartigen Veränderungen betroffen.

Studie zum Thema Darmkrebsscreening

Leider kann es trotz negativem Befund geschehen, dass in den kommenden Monaten doch noch Darmkrebs entsteht. Patienten, auf die dies zutrifft, haben einer aktuellen Studie zufolge eine schlechtere Prognose. Sie ist zwar noch besser als die jener Patienten, die nie zur Darmkrebsvorsorge gehen, doch deutlich schlechter als bei jenen, deren Krebs(vorstufen) schon beim Screening vorhanden waren.

Analysiert wurden die Daten von 45.100 Darmkrebspatienten. Alle waren zwischen 2003 und 2009 erkrankt und hatten Angaben zum Thema Darmkrebsscreening gemacht.

  • Bei 27.000 Patienten war der Krebs infolge der Vorsorge diagnostiziert worden.
  • Bei 2.800 war zwar eine Darmspiegelung durchgeführt worden, doch der Krebs erst sechs bis 36 Monate später aufgetreten.
  • Die übrigen 14.600 Patienten waren in den 36 Monaten vor der Krebsdiagnose nicht bei der Koloskopie gewesen.

Die Relevanz der Darmkrebsvorsorge

Es zeigte sich, dass der Darmkrebs, der trotz Screening in der jüngsten Vergangenheit auftat, in 17,2 Prozent der Fälle bereits Metastasen gebildet hatte. Bei direktem Fund waren es nur 12,9 Prozent. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben sank von 68,3 Prozent der Sofortdiagnosen auf 60,8 Prozent. Der Unterschied dürfte darauf zurückgehen, dass der Krebs aggressiver ist, wenn er so schnell wächst, dass er kurz nach einem Screening auftritt.

Dennoch ist die Darmkrebsvorsorge wichtig, wie man an den Daten der Gruppe sieht, die kein Screening genutzt hatten. Hier gab es bereits in 37,1 Prozent der Fälle Metastasen und das 5-Jahres-Gesamtüberleben lag nur noch bei 38,9 Prozent.