Grillfreunde können beruhigt brutzeln: Keine erhöhte Darmkrebsgefahr durch rotes Fleisch

Wie eine Meta-Studie nun herausgefunden hat, hat rotes Fleisch doch keinen Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs

Von Nicole Freialdenhoven
19. Mai 2015

Kaum steigen die Temperaturen, wird auf unzähligen Terrassen und Balkonen wieder gegrillt. Fleischfreunde können dies nun mit beruhigtem Gewissen tun: Eine Auswertung von insgesamt 27 Studien aus aller Welt ergab, dass rotes Fleisch keinen Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs hat.

Moderne Ernährungswissenschaft liefert keine Ursache-Wirkung-Beziehungen

Die Autoren der Meta-Analyse kritisieren in diesem Zusammenhang die moderne Ernährungswissenschaft, die in ihren Studien keine Ursache-Wirkung-Beziehungen liefern. So sei es unmöglich, die Wirkung eines einzelnen Nahrungsfaktoren - in diesem Fall rotes Flesich - isoliert zu analysieren, ohne den gesamten Lebensstil der betroffenen Personen und ihre gesamte Ernährung mit einzubeziehen.

Rotes Fleisch nur ein unbedeutender Risikofaktor

Die Ergebnisse der 27 einzelnen Studien fielen demnach uneinheitlich aus und eine klare Dosis-Wirkung-Beziehung war nicht zu erkennen. Letztendlich erlaube die Analyse lediglich den Rückschluss, dass rotes Fleisch ein zu vernachlässigender unbedeutender Risikofaktor bei der Entstehung von Dickdarmkrebs sei.

Kritik an willkürlich interpretierten Ernährungsstudien

In diesem Zusammenhang verwiesen die Forscher auch auf willkürlich interpretierte Ernährungsstudien, wie sie beispielsweise von Vegetarierverbänden in Form von Artikeln wie "Krebsprävention durch pflanzliche Ernährung" propagiert werden. Jedwede Ernährungsempfehlungen sollten lieber mit Vorsicht betrachtet werden, da ihnen keine klinischen Studien sondern nur Beobachtungsstudien zugrunde liegen.