Bedenklicher Wandel: Darmkrebs kommt vermehrt bei jüngeren Patienten vor

Prognose für das Jahr 2030 ergibt, dass Darmkrebs nicht nur ein Leiden der älteren Menschen ist

Von Cornelia Scherpe
7. November 2014

Bisher galt allgemein die Ansicht, dass Darmkrebs eher ein Leiden der älteren Menschen ist. Daher übernehmen die Krankenkassen hierzulande auch erst für Patienten ab 50 Jahren die Kosten der Vorsorge; Ausnahme ist ein persönliches Risiko durch chronische Darmkrankheiten oder Darmkrebs in der Familie.

Auch jüngere Jahrgänge gefährdet

Doch eine aktuelle Studie aus den USA zeigt nun, dass sich das Auftreten von Darmkrebs offenbar vermehrt auf die jüngeren Jahrgänge verschiebt. Bisher galt in den USA die Statistik, dass von 100.000 Menschen zwischen 35 Jahren und 49 Jahren gerade einmal 17 an Darmkrebs erkranken.

Bei allen über 50 Jahren liegt die Quote dagegen schon bei 300 Fällen pro 100.000 Personen. Die aktuelle Statistik zeigt, dass die Darmkrebs-Quote bei älteren Menschen rückläufig ist. Dies ist zwar erfreulich, doch gleichzeitig nimmt offenbar die Zahl der jüngeren Patienten zu.

Während die Quote der Älteren jährlich 0,41 Prozent sinkt, nimmt sie bei den Jüngeren um 1,99 Prozent zu. Die Wissenschaftler haben dies hochgerechnet und eine Prognose für das Jahr 2030 abgegeben.

Prognose für das Jahr 2030

Bleibt der Wandel bestehen, erkranken dann nur noch 175 von 100.000 Menschen über 50 Jahren und dafür betrifft jeder vierte Darmkrebsfall bereits Patienten unter 50 Jahren. Weshalb dieser Trend vorherrscht, kann man allerdings nicht sagen.

Das Fazit der Studie lautet jedoch, dass in Sachen Früherkennung in den nächsten Jahren umgedacht werden muss, so die Forscher. Allerdings gibt man auch zu bedenken, dass eine Vorsorge für alle Altersklassen zu kostspielig wird.

Es sei daher wichtig, vermehrt nach neuen und günstigen Instrumenten und Methoden zur Früherkennung zu forschen. Damit könne man den gestiegenen Bedarf abfangen.