Alarm im Bauch: Was sind Divertikel und wann muss operiert werden?

Aufgrund fehlender Beschwerden wissen die meisten Betroffenen nichts von ihren Divertikeln

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2015

Von dem Begriff Divertikel haben die meisten wohl noch nie gehört und doch sind sie unter der Bevölkerung recht weit verbreitet. Schätzungsweise 60 Prozent aller Senioren haben sie und immerhin bis zu 45 Prozent der Erwachsenen unter 70 Jahren.

Was sind Divertikel?

Bei Divertikeln handelt es sich um kleine Ausstülpungen, die im Darmtrakt auftreten. Vor allen Dingen im Dickdarm kommen sie vor und können für Alarm im Bauch sorgen. An sich sind sie harmlos und bestehe aus normalen Gewebe.

Die Darmwand ist an der betroffenen Stelle lediglich nach außen gestülpt. Aufgrund fehlender Beschwerden wissen die meisten Betroffenen auch nicht, dass ihr Darm nicht ganz der Norm entspricht.

Durch die Ausstülpungen steigt aber das Risiko, dass sich Kot in den Kuhlen festsetzt und auch Bakterienkolonien können leichter darin siedeln. Daher sind Divertikel anfällig für Entzündungen und diese Entzündungen wiederum können sehr gefährlich werden.

Probleme durch Divertikel

Ärzte schätzen, dass rund zehn Prozent aller Menschen mit Divertikeln durch die Ausstülpungen der Darmwand Probleme bekommen. Die Symptome sind

Tritt die Entzündung eines Divertikels im rechten Bauchraum auf, denken daher viele Patienten und auch Ärzte an eine Blinddarmentzündung.

Notwendigkeit einer Operation

Prinzipiell muss man Divertikel nicht operieren, solange sie keine Beschwerden verursachen. Selbst gelegentliche Schmerzen sollten zunächst nur beobachtet werden, solange kein Fieber hinzukommt und der Stuhlgang normal funktioniert.

Erst, wenn dem nicht mehr so ist, muss gehandelt werden. Stellt man Blut im Stuhl fest, könnte der Darm verletzt sein, was eine sofortige Operation notwendig macht.