Neue Erkenntnisse zur Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Von Cornelia Scherpe
16. August 2013

Die als Rinderwahnsinn bekannt gewordene Krankheit "BSE" ist auch für den Menschen gefährlich. Übertragen wird das Leiden durch die sogenannten Prionen und die können im menschlichen Gehirn siedeln und dort die "Creutzfeldt-Jakob-Krankheit" auslösen.

Eigentlich kommen Prionen in jedem Menschen vor und sind Proteine. Bisher wusste man nur, dass diese speziellen Eiweiße im Falle der Krankheit jedoch fehlerhaft geformt sind. Sie sind quasi im dreidimensionalen Raum falsch "gefaltet", da sich einzelne Moleküle zusammenschließen und sogenannte Oligomere bilden.

Dieser Fehler führt dazu, dass sie ernste Schäden im Gehirn des Trägers auslösen können.

Wie sie jedoch genau entstehen, war der Medizin bisher ein Rätsel und das erschwerte natürlich auch die Therapie. Nun sind deutsche Forscher einen entscheidenden Schritt weitergekommen, denn sie haben neue Einblicke gewonnen.

Man konnte auf atomarer Ebene erkennen, was genau passiert, wenn die kranken Prionen sich an ihrem Zielort ablagern. Schuld an der Übertragung der Infektion sind die Oligomere selbst. Sie bringen nach der Anlagerung den bereits vorhandenen und noch gesunden Prionen bei, wie diese sich ebenfalls falsch im Raum falten können. So verändern sich gesunde Prionen in erkrankte und tragen zu einer Ausbreitung der Infektion bei.

Möglich wird dies durch Andockstellen, an die die kranken Prionen sich anheften. Wie genau das abläuft, kann man nun auf atomarer Ebene sehen und jeden kleinen Teilschritt nachvollziehen.

Nun hofft man, dass man auf der Basis dieses Wissens neue Therapiemöglichkeiten entwickeln kann, damit die schädlichen Eiweiße sich gar nicht erst bilden können. Man will die infektiösen Prionen von der "Wissensweitergabe" abhalten, damit die Infektion sich nicht ausbreiten kann.