Neue Nachweismöglichkeiten der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Urintest und Abstrich der Nase

Von Cornelia Scherpe
8. August 2014

Die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung wird durch sogenannte Prionen ausgelöst und tritt beim Menschen selten auf. Sie wird mit der bekannten Rinderkrankheit BSE in Verbindung gebracht und verläuft tödlich.

Bisher konnte man die Krankheit beim Menschen nur eindeutig diagnostizieren, wenn eine Biopsie des Hirns durchgeführt wurde. Dafür muss lebendes Gewebe direkt aus dem Schädel genommen werden. Dieser umständliche und auch nicht ungefährliche Eingriff könnte jedoch bald überflüssig werden.

Forscher haben einen Test entwickelt, mit dem man die Prionen auch im Nasensekret nachweisen kann. Der Arzt muss daher nur einen einfachen Abstrich machen und diesen im Labor analysieren. Die Genauigkeit überprüfte man bei 31 Patienten und einer gesunden Kontrollgruppe aus 43 Teilnehmern.

Von den tatsächlichen 31 Creutzfeldt-Jakob-Erkrankungen ließen sich 30 mittels Abstrich nachweisen. In der Kontrollgruppe dagegen fiel jeder Test negativ aus. Dies ergibt eine hohe Sicherheit von 97 Prozent.

Kein Ausschluss von Ansteckungsgefahr mehr möglich

Der Test gibt der Medizinwelt allerdings auch zu denken, da man bisher davon ausging, dass die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung nicht ansteckend ist. Die Prionen, so dachte man, seien allein im Gehirn des Erkrankten und können nicht übertragen werden.

Beim Test jedoch konnten die Forscher im Schnitt 10 hoch 6 Prionen pro Abstrich nachweisen. Da die Erreger also offenbar doch bis nur Nase herab wandern, stellt sich die Frage, ob die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung nicht doch ein Infektionsleiden sein könnte.

Neue Unterform der Krankheit auf jeden Fall infektiös

Bei einer neueren Unterform des Leidens weiß man dagegen bereits, dass sie infektiös ist. Bisher erkrankten daran ausschließlich Menschen in Großbritannien. Für diese Form der Krankheit haben Forscher nun einen Urintest entwickelt.

Bisher wurde er bei 14 Patienten getestet und zeigte bei 13 von ihnen ein positives Ergebnis. Die Treffsicherheit liegt demnach bei 93 Prozent. Die Gegenprobe mit 224 gesunden Menschen fiel dagegen in jedem Fall negativ aus, was den Test zu einer guten Screening-Methode macht.