Couperose - Ursachen, Symptome und Wirkstoffe zur Behandlung

Unter Couperose versteht man Gefäßerweiterungen im Gesicht. Es handelt sich vielmehr um ein kosmetisches als gesundheitliches Problem. In den meisten Fällen bleibt es bei einer harmlosen Hautveränderung. Durch den gezielten Einsatz von bestimmten Wirkstoffen lässt sich die in Mitleidenschaft gezogene Haut wieder beruhigen und regenerieren. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Couperose.

Von Jens Hirseland

Krankheitsbild Couperose

Bei Couperose handelt es sich nicht um ein gesundheitliches, sondern um ein kosmetisches Problem. Körperliche Beschwerden sind also nicht zu befürchten.

Bemerkbar macht sich das Hautproblem durch kleine, unmittelbar unter der Haut liegende Äderchen, die mit Blut gefüllt sind. Durch kleine Bruchstellen in den Kapillaren kann das Blut nicht richtig zirkulieren. Betroffen davon ist vor allem der Gesichtsbereich.

Ursachen

In vielen Fällen wird die Couperose vererbt. Zusätzlich muss jedoch auch ein schwaches Bindegewebe vorliegen, dass es zu den Hautveränderungen und sichtbaren Äderchen kommen kann.

Bei den sichtbaren Äderchen handelt es sich nicht um geplatzte, sondern lediglich um geweitete kleine Adern im Gesicht. Auch Übergewicht sowie eine Schwangerschaft können der Auslöser für die Bildung einer Couperose sein. Starke Sonneneinstrahlung über Jahre hinweg oder regelmäßige Solariumbesuche sowie zunehmendes Lebensalter und der Einfluss von Hormonen sind ebenfalls Ursachen der Hautveränderung.

Verlauf

Bei der Couperose handelt es sich in der Regel um eine harmlose Hautveränderung im Gesicht. Nur in einigen Fällen kann sich aus dieser Hautveränderung eine Erkrankung bilden, die Rosazea genannt wird.

Im Verlauf der Erkrankung bilden sich Pickel wie bei einer Akne und Schwellungen im Gesicht durch Wassereinlagerungen. Auch die Augen sind von dieser Erkrankung betroffen.

Folgen

Viele Patienten leiden unter

Es kann sogar zum völligen Erblinden kommen. Wird die Rosazea entsprechend behandelt, kann der Verlauf der Erkrankung jedoch gut aufgehalten werden. Die Couperose muss nur dann behandelt werden, wenn der Betroffene sie als kosmetisch störend empfindet.

Symptome

Die Couperose tritt bei Frauen und Männern etwa in einem Alter ab dreißig Jahren, meist jedoch um das fünfzigste Lebensjahr herum auf. Feinste Äderchen im Gesicht erweitern sich hier und sind mit bloßem Auge sichtbar.

Besonders an den Wangen sind die roten Stellen gut sichtbar. Die Hautveränderungen verursachen jedoch keine Schmerzen.

Die Couperose ist oftmals eine Vorstufe der so genannten Rosazea. Die betroffenen Personen haben meist

Es handelt sich hierbei um keine Erkrankung im eigentlichen Sinne, sondern um ein kosmetisches Problem. Besonders Frauen leiden auch psychisch unter ihrer geröteten Gesichtshaut.

Diagnose

Die Veränderungen im Gesicht sieht jeder Betroffene selbst. Wer regelmäßig zur Kosmetikerin geht, wird auch von dieser erfahren, dass es sich um eine Couperose handelt.

Ist der psychische Leidensdruck durch die Hautveränderungen sehr stark, gehen die Patienten oftmals auch zum Dermatologen (Hautarzt). Auch dieser stellt die Diagnose durch bloße Begutachtung der Haut.

Behandlung

Kosmetika

Die Couperose kann beispielsweise durch Kosmetika abgedeckt werden. Hier sollte man sich Rat bei einer Kosmetikerin holen, welche Produkte am besten geeignet sind.

Visagisten empfehlen, mehrere Farbtöne von Kosmetika zu kaufen, da sich die Hautfärbung mit den Jahreszeiten verändert und im Sommer demzufolge meist dunklere Töne benötigt werden. Je nach Größe der zu schminkenden Hautstelle werden zum Auftragen ein Pinsel oder ein Schwamm verwendet.

Laserbehandlung

Wer sich nicht jeden Morgen die Äderchen mit Kosmetika abdecken möchte, kann sich auch einer Laserbehandlung unterziehen. Die Anwendung dauert maximal 15 Minuten und muss je nach Ausprägung mehrmals wiederholt werden, bis ein optimales Ergebnis erreicht wird.

Während der Laserbehandlung bewirkt der Laser ein Platzen der feinen Äderchen oder er verschließt sie. Es gibt hier verschiedene Methoden zur Behandlung.

Bei der Variante, bei der die Äderchen platzen, sind nachher blaue Flecken im Gesicht zu sehen. Die Hämatome verschwinden jedoch nach einigen Tagen wieder.

Durch die Laserbehandlung bleiben keine Narben zurück. Da nur leichte Schmerzen entstehen, wird keine Betäubung gesetzt. Die Behandlung muss jedoch selbst bezahlt werden, da es sich bei der Couperose um keine Krankheit handelt.

Die IPL2 Behandlung

Die IPL2 Behandlung erzielt bei der Couperose gute Erfolge. Sie wird

durchgeführt. Sie kann auch zur Beseitigung störender Körperhaare genutzt werden. Wird sie gegen Couperose eingesetzt, überhitzt ein Laser die von der Erweiterung betroffenen Blutgefäße, damit eine Blutgerinnung eintritt.

Die Kapillaren veröden und sind dauerhaft verschlossen. So kann kein Blut mehr durch sie hindurchfließen. Die dabei entstehenden Abbauprodukte werden nach und nach über das Lymphsystem aus dem Körper geschleust.

Verhaltensweise vor und nach der Behandlung

Vor der Behandlung sollte ein Beratungsgespräch erfolgen. Obwohl die Methode so gut wie nebenwirkungsfrei ist, muss der Behandelnde darauf hinweisen, dass mindestens eine Woche vor der IPL 2 Behandlung auf Sonnenbäder und Solarienbesuche verzichtet werden muss.

Zum einen wären die betroffenen Gefäße auf der sonnengebräunten Haut weniger gut sichtbar. Zum anderen stellt die Laserbehandlung für die Haut eine Belastung dar, so dass diese nicht zusätzlich strapaziert werden sollte.

Dies gilt auch für die an die Behandlung anschließende Woche. Sofern das Verfahren von einem versierten Dermatologen angewendet wird, sollten keinerlei Nebenwirkungen auftreten. Dennoch kann es während der Behandlung zum leichten Hitzegefühl und im Nachhinein zu Rötungen kommen. Das Risiko einer Vernarbung ist äußerst gering.

Kostenfrage

Je nach Ausweitung der Couperose können mehrere Behandlung nötig sein. Die entstehenden Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen übernommen. Ein Kostenvergleich zwischen den Anbietern lohnt sich.

Durchschnittlich werden für die Behandlung kleiner Gesichtsregionen 80 Euro pro Sitzung verlangt. Bei einer starken Ausprägung der Couperose können bis zu 200 Euro anfallen. Eine Sitzung dauert etwa eine Viertelstunde. Hinterher kann der Behandelte sofort wieder an seine Arbeit gehen.

Obwohl die IPL2 Behandlung eine sehr effektive Behandlungsmethode zur Beseitigung von Couperose ist, muss sich der Betroffene darüber bewusst sein, dass die Erkrankung eine chronische ist. Das bedeutet, das Hauptproblem der Gefäßschwäche bleibt bestehen. Aus diesem Grunde kann es später zu neuen Gefäßerweiterungen kommen, die wiederum als Rötungen im Gesicht erscheinen.

Naturheilmedizin

Die Naturheilmedizin bietet auch Schüssler-Salze an, die entweder eingenommen werden oder als Salbe auf die Haut aufgetragen werden. Beide Präparate werden mehrmals täglich angewendet.

Wirkstoffe gegen Couperose

Bestimmte Wirkstoffe helfen gezielt
Bestimmte Wirkstoffe helfen gezielt

Bestimmte Wirkstoffe, die nur gezielt eingesetzt werden sollten, können hilfreich bei der Behandlung von Couperose sein. Wichtig ist, dass die Stoffe die Eigenschaften haben,

  • die Haut zu beruhigen
  • die oberflächlichen Blutgefäße zu stabilisieren und
  • die Regeneration der Haut zu fördern.

Ebenfalls von Bedeutung sind eine entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung, denn durch ihre Durchlässigkeit ist couperöse Haut überaus empfindlich. Enthalten sind die Wirkstoffe in Pflegecremes, die man auf die betroffenen Stellen aufträgt. Zu den wichtigsten Wirkstoffen zählen:

Vitamin K1

Vitamin K1 hat die Eigenschaft, die Blutgefäße bei Hautrötungen zu stabilisieren und beruhigend zu wirken. Um eine positive Wirkung zu erzielen, sollte die Pflegecreme mindestens fünf Prozent Vitamin K1 enthalten.

Kamille

Ein natürliches Mittel gegen Couperose ist Kamille. So hat Kamille eine entzündungshemmende, reizlindernde und antiseptische Wirkung.

D-Panthenol

Durch D-Panthenol lässt sich die Feuchtigkeit der Haut erhöhen. Außerdem forciert der Wirkstoff die Zellteilung, was wiederum den Heilungsprozess fördert. Weiterhin wird Juckreiz gelindert und die Haut geglättet.

Aloe Vera

Die Wirkung von Aloe Vera beruht auf Aminosäuren sowie der Bildung eines oberflächlichen Films, wodurch die Haut mehr Feuchtigkeit erhält. Außerdem hat Aloe Vera wundheilende und entzündungshemmende Eigenschaften.

Echinacea

Ein weiteres natürliches Mittel ist Echinacea (Sonnenhut). So wird durch Echinacea die Hyaluronidase gehemmt. Außerdem verfügt der Stoff über eine antiseptische und wundheilende Wirkung.

Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl hat entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem wird die Haut mit Omega-6-Fettsäure (y-Linolensäure) versorgt.

Mäusedornextrakt

Durch Mäusedornextrakt lässt sich Entzündungsprozessen der Haut entgegenwirken. Außerdem dichtet der Wirkstoff die Kapillaren ab und hemmt die Bildung von Ödemen (Wasseransammlungen).

Salicylsäure

Bei Rosacea kommt Salicylsäure entweder als reine Substanz oder als Weidenextrakt zur Anwendung. Der Stoff hat eine antiinflammatorische und keimhemmende Wirkung.

Tipps für Betroffene

Wen die Couperose stört, der sollte Alkohol sowie starke Temperaturschwankungen meiden. Betroffene mit Couperose sollten zum Beispiel im Sommer immer Sonnenschutzmittel mit geeignetem physikalischem Lichtschutzfaktor auf die Haut auftragen. Der physikalische Lichtschutzfaktor hat den Vorteil, dass die Creme sofort nach dem Auftragen in die Haut einzieht und wirkt.

Eine wichtige Rolle bei der Couperose spielt natürlich die richtige Hautpflege. Dazu ist es ratsam, Präparate zu verwenden, die so reizarm wie möglich sind. Auf sensibilisierende Stoffe wie Konservierungsmittel oder Duftstoffe sollte dagegen lieber verzichtet werden. Ebenfalls belastend sind synthetische Emulgatoren, denn diese lassen sich nicht abbauen und destabilisieren das Gefüge der Haut.

Es sollten auch nur Pflegeprodukte ohne Alkoholzusatz verwendet werden, da Alkohol die Durchblutung fördert und somit die Gefäße erweitert. Gleiches gilt auch für ein Hautpeeling. Auch Saunabesuche sind für die Couperose nicht förderlich und sollten vermieden werden.

Vorbeugung

Vorbeugen kann man einer Couperose meist nicht. Besonders wenn die Hautveränderung vererbt ist, kann man meist nichts dagegen unternehmen. Grundsätzlich sollte man sich jedoch immer vor der Sonne schützen und geeignete Sonnenschutzmittel auftragen. Dies bewahrt auch vor anderen Erkrankungen.

Die Couperose geht mit einer Bindegewebsschwäche einher. Die Gefäße sind weniger elastisch. Ihre Wände sind undicht, so dass zu viel Flüssigkeit hindurchsickern kann.

Es wäre falsch, die Gefäße durch Saunabesuche trainieren zu wollen. Bei einer Couperose hilft diese Maßnahme nicht. Im Gegenteil: Durch die hohen Temperaturen würden sich die Kapillaren noch mehr weiten, so dass es zur verstärkten Durchblutung der Gefäße käme.

Abhilfe durch die Naturheilkunde

Einige Arten der Couperose betreffen die arteriellen Gefäße, andere die venösen. Auch Mischformen sind bekannt. Die Naturheilkunde macht sich seit Jahrhunderten die venenstärkende Wirkung der Rosskastanie zunutze.

Im Falle einer Couperose lassen sich in einigen Fällen Erfolge erzielen. Die orale Einnahme von Rosskastanienpräparaten sollte einen Versuch wert sein, Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.

Stress vermeiden und Sport treiben

Ein weiterer Auslöser für die Couperose ist Stress. Nach Möglichkeit sollte er gemieden werden. Wer beruflich unter einer hohen Anspannung leidet, muss für einen körperlichen und seelischen Ausgleich sorgen: Sport bringt den Körpers ins Gleichgewicht.

Allerdings sollten Übertreibungen vermieden werden, da lange und sehr intensive Trainingseinheiten wiederum zu einer starken Gefäßerweiterung führen würden. In der Homöopathie können unter anderem Bachblüten eingesetzt werden, die zur Harmonie beitragen.

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