Krebsmedikament als Therapie für das chronische Erschöpfungssyndrom

Der Antikörper "Rituximab" hilft gegen andauernde Erschöpfung und Müdigkeit

Von Cornelia Scherpe
27. Oktober 2011

Das chronische Erschöpfungssyndrom, kurz CFS genannt, führt bei Betroffenen dazu, dass sie sich in einem permanenten Zustand der Erschöpfung befinden. Ständige

dominieren den gesamten Alltag. Diese Menschen leiden stark unter der verlorenen Lebensqualität. Wirklich gut helfen können ihnen die Ärzte nicht, denn bisher ist das CFS nicht ausreichend erforscht.

These der Autoimmunerkrankung

Aktuell vermutet man hinter dem Syndrom eine Autoimmunerkrankung. Zu dieser These kommt man, da der Einsatz eines Antikörpers den Erkrankten offenbar helfen kann. Dieser wird eigentlich zur Behandlung von Krebs - genauer von Lymphomen - eingesetzt, doch bei Menschen mit CFS zeigte er jetzt ebenfalls Wirkung.

Rituximab gegen Antriebslosigkeit

Diese Entdeckung verdanken die Mediziner einem glücklichen Zufall. Sie bemerkten, dass der Antikörper "Rituximab" ihre Patienten mit dem Morbus Hodgkin gegen andauernde Erschöpfung half. Nachdem die Therapie gegen den Krebs erfolgreich war und sie Rituximab absetzen, kamen Müdigkeit und Antriebslosigkeit zurück.

Eine daraufhin begonnene kleine Studie mit 30 Probanden bestätigte die Beobachtung. 15 CFS-Patienten erhielten Rituximab, die anderen 15 ein Placebo. Während es in der letzteren Gruppe nur zwei Patienten besser ging, waren es in der ersten Gruppe ganze zehn.