Chronisches Erschöpfungssyndrom CFS kann Leben zerstören: Körperliche Ursachen unklar

Eine Studie aus Norwegen testet den Antikörper Rituximab zur Behandlung von CFS-Patienten

Von Nicole Freialdenhoven
27. März 2015

In Deutschland sind rund 300.000 Menschen vom Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS - Chronic Fatigue Syndrome) betroffen, das lange Zeit als psychische Erkrankung ähnlich eines Burn-Outs galt.

Typische Infektionssymptome

Doch Forscher erkannten, dass das CFS körperliche Ursachen hat: Das Immunsystem bleibt nach einer erfolgreich bekämpften Virusinfektion dauerhaft aktiv, statt sich wieder zurückzufahren, so dass der Betroffene weiterhin typische Infektionssymptome wie

  • bleierne Müdigkeit,
  • Schmerzen und
  • einen permanenten geistigen und körperlichen Erschöpfungszustand

verspürt. Im schlimmsten Fall droht ein Verlust des Arbeitsplatzes und Pflegebedürftigkeit.

Nutzen und Risiken durch Rituximab

Die Forschung zu den Ursachen der Erkrankung steht jedoch noch ganz am Anfang. Experten kritisieren, dass zu viele Ärzte noch immer eine psychosomatische oder psychische Erkrankung vermuten und viele Patienten gar als Simulanten betrachtet werden.

Erste Hoffnung macht nun eine Studie aus Norwegen: Dort wurde der Antikörper Rituximab zur Behandlung von 16 CFS-Patienten ausprobiert. Bei immerhin 10 von ihnen zeigte sich eine deutliche Besserung ihres Zustandes, doch bei einigen kam es zu schweren Nebenwirkungen. Nun soll eine größere Studie weitere Klarheit bringen.