Chronisches Erschöpfungssyndrom - Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein chronisches Erschöpfungssyndrom äußert sich durch viele verschiedene Symptome und Beschwerden. Die Diagnostik ist daher oftmals langwierig. Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) und Fibromyalgie haben ähnliche Ursachen: der Energielieferant ATP fehlt in den Muskeln. Nahrungsergänzung mit dem Mehrfachzucker D-Ribose kann helfen. Informieren Sie sich hier ausführlich über das chronische Erschöpfungssyndrom.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Krankheitsbild

Mehr als 300.000 Menschen leiden in Deutschland unter einem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS); weltweit sind es mehrere Millionen, 75 Prozent davon Frauen. Neben der typischen schnellen Erschöpfbarkeit kommen meist Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und Muskelschmerzen hinzu.

Hierin ähnelt CFS der Fibromyalgie. Mediziner gehen deshalb von einem gemeinsamen Ursprung beider Erkrankungen aus: eine Unterversorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Energie.

Ähnlichkeiten zur Fibromyalgie

Nicht jeder Patient mit einer Fibromyalgie leidet auch unter chronischer Erschöpfung. Beide Störungen zeigen jedoch ähnliche Symptome, deren Auslöser eine Dysfunktion in den Mitochondrien ist.

Damit diese Zellstrukturen ausreichend Energie für den Körper bereitstellen können, benötigen sie Adenosintriphosphat (ATP). Der ATP-Umsatz beträgt dabei bis zu 0,5 Kilogramm pro Minute, die Vorräte in den Muskelzellen reichen jedoch nur für eine kurze Zeitspanne.

Bei intensiver Arbeit können die Speicher in den Zellen bereits nach wenigen Sekunden geleert sein - in den Mitochondrien muss dann schnell neues ATP produziert werden. Pro Tag muss der Stoffwechsel eines Erwachsenen durchschnittlich soviel ATP auf- und abbauen, wie das Körpergewicht der Person beträgt.

Bei Patienten mit CFS oder Fibromyalgie ist dieser Prozess gestört: die Mitochondrien liefern weniger ATP als benötigt, folglich fehlt den Muskeln die Energie.

Ursachen

Welche Ursachen das chronische Erschöpfungssyndrom auslösen, ist noch unbekannt. Bei den meisten Patienten ist jedoch ein geschwächtes Immunsystem feststellbar, so dass dieses möglicherweise der Auslöser ist.

Auch andere Faktoren wie

können die Krankheit begünstigen. Zu den möglicherweise auslösenden Krankheitserregern gehört zum Beispiel das Epstein-Barr-Virus, das das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst oder auch Bakterien wie Chlamydien.

Verlauf

Wie die Krankheit verläuft, ist völlig unterschiedlich. Meist dauert es lange Zeit, bis die Diagnose chronisches Erschöpfungssyndrom überhaupt gestellt wird.

Bei einigen Betroffenen bildet sich die Erkrankung nach vielen Jahren langsam wieder zurück. Die Krankheit kann sich bei diesen Patienten jedoch immer wieder verschlechtern. Teilweise fühlen sich die Patienten so müde, dass sie das Bett nicht verlassen können und bettlägerig werden.

Möglicherweise ist es entscheidend, wie sehr sich die Patienten auf ihre Erkrankung einlassen und diese akzeptieren. Patienten, die sich mit ihrer Erkrankung abgefunden haben, kommen oftmals besser damit zurecht als andere, die versuchen, die Krankheit zu bekämpfen.

Viele Patienten leiden auch psychisch stark unter ihren Beschwerden, da die Erkrankung im Allgemeinen noch nicht sehr bekannt ist und die Beschwerden des Patienten daher von Freunden und Bekannten oft als "Faulheit", "Motivationslosigkeit" oder "Lustlosigkeit" abgetan werden.

Da es lange Zeit bedarf, bis die Diagnose gestellt wird, glauben die Patienten oftmals selbst, dass sie sich ihre Beschwerden nur einbilden. Meist sind die Patienten sehr erleichtert, wenn die Diagnose chronisches Erschöpfungssyndrom gestellt wird.

Symptome

Patienten mit einem chronischen Erschöpfungssyndrom leiden unter einer komplexen Erkrankung mit verschiedenen Beschwerden. Von der Erkrankung sind sowohl Frauen als auch Männer betroffen.

Durch die Erkrankung ist die Lebensqualität der Patienten in der Regel sehr eingeschränkt. Die Symptome entwickeln sich entweder schleichend über Monate oder Jahre hinweg oder treten plötzlich nach einer bestimmten Situation (zum Beispiel einem Infekt) auf.

Das chronische Erschöpfungssyndrom äußert sich durch äußerst starke Müdigkeit, die auch nach langem Schlafen nicht verschwindet. Die Müdigkeit hält über mehrere Monate an.

Daneben haben die Patienten oft Symptome eines grippalen Infektes wie

Auch

  • Muskelschmerzen
  • Schlafstörungen und
  • geschwollene Gelenke

können auftreten. Durch die Schlafstörungen und die dauernde Müdigkeit können sich die Patienten tagsüber auch schlecht konzentrieren.

Es kann auch zu

kommen.

Diagnose

Das chronische Erschöpfungssyndrom ist im Rahmen ärztlicher Untersuchungen nicht messbar. Auch in Blutwerten kann die Erkrankung nicht nachgewiesen werden. Somit ist die Diagnostik umfangreich, da der behandelnde Arzt erst andere Erkrankungen als Ursache der Symptome ausschließen muss, bis die Diagnose chronisches Erschöpfungssyndrom gestellt wird.

Krankheiten wie Tumore, eine Depression oder Stoffwechselerkrankungen können ähnliche Symptome auslösen wie das chronische Erschöpfungssyndrom. Erst wenn all diese Erkrankungen sicher ausgeschlossen werden können, steht die Diagnose.

Behandlung

Da die Erkrankung sehr komplex ist und bei jedem Betroffenen andere Beschwerden verursacht, gibt es keine einheitliche Therapie der Erkrankung. Der Arzt muss die Behandlung individuell auf die Beschwerden des Patienten abstimmen.

Medikamentöse Behandlung

Hat der Patient Schmerzen, verordnet der Arzt beispielsweise Schmerzmittel. Gegen die depressiven Symptome helfen auch oftmals Antidepressiva, Medikamente gegen Depressionen.

Psychotherapeutische Behandlung

Einigen Patienten hilft auch eine Behandlung beim Psychotherapeuten. Die Behandlung dauert meist längere Zeit an und wird im Rahmen einer Verhaltenstherapie durchgeführt. Der Patient lernt hier, mit seiner Erkrankung umzugehen und damit zu leben.

Sport und Ernährungsumstellung

Auch körperliche Bewegung hilft den Patienten meist, sich wohler zu fühlen. Dabei sollte jedoch immer nur so viel Sport betrieben werden, wie es die Patienten als angenehm empfinden. Patienten mit Gelenkschmerzen beispielsweise werden weniger Sport treiben können als Patienten, die "nur" die Müdigkeit als Hauptsymptom verspüren.

Auch die Umstellung der Ernährung kann zur Besserung der Beschwerden beitragen. Eine gesunde und vitaminreiche Kost stärkt auch das Immunsystem.

Zu Beginn haben wir von der fehlenden Muskelenergie gesprochen; Studien haben gezeigt, dass ein bestimmter Zucker diese ersetzen kann...

Ribose ersetzt fehlende Energie

Eine zentrale Rolle in der Produktion von ATP spielt Ribose, ein Zuckerbestandteil der Ribonukleinsäure. Der menschliche Organismus kann Ribose aus Einfachzucker selbst herstellen; beim Erschöpfungssyndrom und Fibromyalgie reicht der körpereigene Nachschub jedoch nicht aus, um die Bildung von ATP auf erforderlichem Niveau zu garantieren.

Eine ausreichende ATP-Konzentration ist für die Muskelaktivität jedoch unerlässlich, da sie die elementare Antriebsenergie aller Bewegungen darstellt. Wie bei einem Akku müssen die Speicher regelmäßig aufgeladen werden.

Höhere Leistungsfähigkeit bei Erschöpfung

Beim chronischen Erschöpfungssyndrom verbraucht sich die Batterie allerdings schneller, als sie wieder aufgeladen werden kann: die Muskeln ermüden bereits nach kurzer Belastung.

Durch die Einnahme von D-Ribose als Nahrungsergänzung kann hier Abhilfe geschaffen werden. Der synthetische Fünffach-Zucker beschleunigt die Synthese von ATP stellt so frische Energie für die Muskeln bereit.

Tests an Sportlern konnten belegen, dass das ATP-Level in den Muskeln durch Nahrungsergänzung mit D-Ribose bereits 72 Stunden nach dem Training wieder die Ausgangshöhe erreicht. Auch in mehrwöchigen Trainingsprogrammen schnitten diejenigen Sportler besser ab, die täglich Ribose zu sich genommen hatten.

Eine Untersuchung mit 41 CFS-Patienten aus dem Jahr 2006 kommt zu dem Ergebnis, dass schon 5 Gramm D-Ribose täglich den Energieanstieg um rund 45 Prozent steigern kann. Der Gesamtzustand besserte sich nach Angaben der Teilnehmer um durchschnittlich 30 Prozent.

Bei hochintensivem Training oder besonderen Stresssituationen haben sich Dosen von bis zu 200mg pro Kilogramm Körpergewicht bewährt. Auch im langfristigen Gebrauch hat sich Ribose als gut verträglich erwiesen.

Weniger Schmerzen bei Fibromyalgie

Die bessere Energieversorgung in den Muskeln ist aber nicht der einzige Effekt von Ribose. Amerikanische Forschungsergebnisse bestätigen dem Mehrfachzucker auch einen positiven Einfluss auf Schmerzen.

Bei Fibromyalgie ist die Sauerstoffversorgung in den Muskeln aufgrund eines ATP-Mangels gestört, was zu sehr starken Schmerzen führen kann. D-Ribose kurbelt die Produktion von ATP an und bringt so die Sauerstoffversorgung wieder in Balance: Die Schmerzen lassen nach.

Vorbeugung

Da die auslösenden Ursachen des chronischen Erschöpfungssyndroms nicht bekannt sind, kann dem chronischen Erschöpfungssyndrom nicht vorgebeugt werden.

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