COPD und Herzleiden gehen Hand in Hand - Pneumologen und Kardiologen müssen zusammenarbeiten

Von Cornelia Scherpe
12. April 2013

Menschen mit COPD leiden an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Häufig hat Rauchen dazu geführt, dass ihre Lunge unheilbar erkrankt ist. Husten und häufige Atemnot schränken den Alltag ein und werden nach und nach schlimmer. Oft kommen Patienten am Ende nicht mehr ohne künstliche Sauerstoffzufuhr durch den Alltag. Wie schlimm die COPD ist und wie stark das Leben des Betroffenen eingeschränkt wird, hängt aber von mehreren Faktoren ab.

Pneumologen, die Fachärzte für die Lunge, müssen immer stärker mit Kardiologen, den Fachärzten des Herzens, zusammenarbeiten. Studien zeigen nämlich immer wieder, dass Menschen mit einer COPD oft auch Herzprobleme haben. Wer Probleme mit Herz und/oder Herzgefäßen hat, dessen COPD ist deutlich ernster zu nehmen, da es schneller zu lebensbedrohlichen Situationen kommen kann. Doch bisher war nicht klar, dass dies nicht nur auf gemeinsame Risikofaktoren wie Übergewicht oder Rauchen zurückzuführen ist.

In einer Studie aus Spanien fanden Forscher heraus, dass ganze zwei Drittel der COPD-Betroffenen auch Hypotnoniker sind. Das bedeutet, dass sie unter ständigem Bluthochdruck leiden, was für das Herz extrem anstrengend ist. Die Forscher vermuten, dass die ständigen Entzündungsprozesse, die von der COPD ausgehen, auch auf die Gefäße wirken.

Besonders bei einer plötzlichen Verschlechterung, man nennt dies akute Exazerbation, steigt das Risiko für das Herz an. Innerhalb von fünf Tagen nach der Symptomverschlechterung ist das Risiko für einen Herzinfarkt verdoppelt! Daraus leiten die Forscher ab, dass die COPD direkt auf die Herzgesundheit wirkt und daher sollten Pneumologen im ständigen Kontakt zu den Kardiologen ihres Patienten stehen. Bei akuten Schüben sei ein zeitnaher Blick auf das Herz sehr wichtig und jedes Abwarten geradezu fahrlässig.