Lungenkrebs und COPD: Bestrahlung hilft Patienten

Von Ingo Krüger
1. Oktober 2012

Patienten mit einer COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), auch "Raucherlunge" genannt, die an dem Atemorgan zusätzlich an Krebs erkranken, können von einer Radiatio (Bestrahlung) profitieren. Da in vielen Fällen eine lebensrettende Operation unmöglich ist, haben Wissenschaftler aus den Niederlanden und Kanada nach anderen Behandlungsmethoden geforscht.

50 bis 70 Prozent aller Menschen mit Lungenkrebs leiden auch an einer COPD. Kurzatmigkeit, chronische Bronchitis, Atemnot und Asthma zählen zu den Symptomen. Aufgrund der Erkrankung sind sie nur selten in der Lage, die Belastungen einer Operation mit einer partiellen Entfernung der Lunge zu überleben.

Eine sogenannte "stereotaktische Radiotherapie" erhöht aber signifikant die Wahrscheinlichkeit, am Leben zu bleiben. Sie steigt für die folgenden drei Jahre mit einer gezielten Bestrahlung um 89 Prozent. Die Ergebnisse entsprächen denen nach einer Lungenoperation, so die Mediziner.

Die Behandlung ist wie eine Operation ohne Messer. Das Gewebe rund um den Tumor wird geschont, da die Strahlen genau das Krebsgewebe treffen. Dadurch wird es effektiv zerstört. Die Behandlung, so die Forscher, könne meist ambulant erfolgen und werde gewöhnlich gut vertragen.

Doch auch wenn der Tumor in der Lunge erfolgreich entfernt wird, ist die Überlebenschance bei dieser Krebsart insgesamt nicht sehr hoch. Häufig haben Lungenkrebstumore zum Zeitpunkt der Diagnose bereits gestreut und andere Organe angegriffen. In solchen Fällen, erklärten die Mediziner, helfe weder eine Bestrahlung noch eine Operation. Andere Krebspatienten würden zudem an den Folgen der COPD sterben, die unabhängig von der Krebsbehandlung fortschreitet. Dennoch sei die gezielte Bestrahlung eine sichere und effektive Option für Lungenkrebspatienten mit COPD.