Kinder aus Raucherfamilien haben höheres Risiko, an COPD zu sterben

Passivrauchen in der Kindheit steigert das Sterberisiko durch COPD im Alter

Von Cornelia Scherpe
5. September 2018

Obwohl sie in ihrem Leben selbst nie eine Zigarette geraucht haben, sterben Menschen eher an der COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), wenn sie in einem Raucherhaushalt aufgewachsen sind. Das jahrelange Passivrauchen hat ihr Risiko in die Höhe schnellen lassen. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine neue Studie aus den USA.

Die Forscher werteten 184.185 Daten aus, die bereits 1992 und 1993 erhoben worden waren. Damals hatte man die Frauen und Männer der Erhebung im Zuge der "Cancer Prevention Study II" zu ihren Lebensgewohnheiten befragt, um so Rückschlüsse auf Risikofaktoren für Krebs zu ziehen. Insgesamt hatten 70.900 Personen angegeben, noch nie eine Zigarette oder Zigarre geraucht zu haben. Gefragt wurde aber auch nach den Rauchgewohnheiten der Eltern, um ein Bild über die jeweilige Kindheit zu bekommen.

Kindheit im Raucherhaushalt kann COPD-Risiko um bis zu 50 Prozent erhöhen

Bis zum Jahr 2014 waren inzwischen 25.899 der Frauen und Männer gestorben und in 99 Prozent der Fälle hatte der Totenschein eine klare Aussage zur Ursache gemacht. Es zeigte sich, dass Menschen mit mindestens einem rauchenden Familienmitglied in der Kindheit ein gesteigertes Risiko hatten, an COPD zu sterben. Die Gefahr war gegenüber jenen ohne Raucherhaushalt um 21 Prozent erhöht.

Der Zusammenhang wurde umso deutlicher, je länger ein Mensch dem Passivrauchen ausgesetzt gewesen war. Wer nahezu die gesamte Kindheit, also 16 bis 18 Jahre, in einem Raucherhaushalt passiv mitrauchen musste, dessen Risiko war bereits um 31 Prozent höher. Überstieg der Zeitraum 18 Jahre, war das Sterberisiko durch COPD um 48 Prozent größer.

Erhöhtes Sterberisiko nur auf COPD beschränkt

Interessant war allerdings, dass nur das COPD-bedingte Sterberisiko stieg. Andere Herz-Kreislauf-Leiden wurden durch Passivrauchen offenbar nicht sonderlich angeregt. Das Gesamtsterberisiko war nur so leicht erhöht, dass es statistisch nicht ins Gewicht fiel.