Opioide und Beruhigungsmittel bei COPD: Die Medikamente sind in geringen Mengen unbedenklich

Von Cornelia Scherpe
7. Februar 2014

Opioide gehören zu den Wirkstoffen, mit denen sich auch starke Schmerzen schnell und effektiv lindern lassen. Allerdings ist den meisten auch bekannt, dass sie Nebenwirkungen mit sich bringen und vor allen Dingen süchtig machen können.

Einsatz von Benzodiazepinen und Opioiden ist riskant bei Lungenpatienten

Weniger bekannt sind dagegen die sogenannten "Benzodiazepine". Dabei handelt es sich um eine Gruppe der Psychopharmaka, die dann eingesetzt werden, wenn Angst- und Schlafstörungen vorhanden sind.

Opioide und Benzodiazepine werden bei Menschen mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (kurz COPD) eher seltene eingesetzt, da beide als Nebenwirkung auf die Lunge gehen können. Sogenannte Atemdepressionen können auftreten, was bei einer ohnehin erkrankten Lunge unter COPD durchaus lebensgefährlich werden kann.

Geringe Dosis hilft COPD-Erkankten

Eine aktuelle Studie aus den USA hat nun jedoch gezeigt, dass sowohl Benzodiazepine als auch Opioide auch bei COPD-Patienten eingesetzt werden können, solange es sich um geringe Dosierungen handelt. Der Nutzen ist dann größer als das Risiko und die Vergabe der Mittel sollte erfolgen.

Diese Aussage basiert auf einer schwedischen Studie, in der die Forscher auf das große Gesundheitsregister des Landes zurückgreifen konnten. In diesem befinden sich 85 Prozent aller Schweden mit COPD und man konnte zudem nachvollziehen, wie oft und in welchen Mengen die zwei Medikamententypen an sie verschrieben wurden.

Dabei kam heraus, dass zehn Prozent der COPD-Patienten sowohl Benzodiazepine als auch Opioide nehmen.

Hohe Dosierung erhöht das Sterberisiko

Gefährlich war dies laut der Studie bei allen, die hohe Dosierungen (über 30 Milligramm) bekamen und deren COPD bereits so schlimm war, dass sie eine Sauerstofftherapie benötigten. Bei hohen Benzodiazepin-Mengen stieg das Sterberisiko um 23 Prozent und bei hohen Mengen an Opioiden um 21 Prozent.

Wer dagegen weniger als 30 Milligramm verschrieben bekam, dessen Gefahr stieg überhaupt nicht.