Nach Hurrikan Sandy drohen Haiti Hungersnot und Cholera-Epidemie

Von Melanie Ruch
6. November 2012

Bei dem schweren Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 kamen tausende von Menschen ums Leben. Zahlreiche Haitianer verloren ihre Häuser und wurden von der Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung abgeschnitten. Jetzt verschlimmerte Hurrikan Sandy die Lage weiter. Internationale Helfer befürchten, dass sich in dem armen Land die Cholera schlagartig ausbreiten könnte und zusätzlich eine Hungersnot droht.

Nach dem großen Erdbeben hatten sich über 600.000 Haitianer mit Cholera infiziert. Mehr als 7.500 Menschen starben damals an den Folgen der Krankheit. Da sich Cholera-Bakterien über das Wasser verbreiten, wurde die Epidemie durch den Hurrikan noch schlimmer. Allein am vergangenen Dienstag wurden in Haiti 500 Menschen wegen Cholera in medizinische Zentren eingeliefert. Da es noch immer viel zu wenig Behandlungszentren gibt und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser nach wie vor unzureichend ist, könnte sich die Krankheit weiter ausbreiten, befürchten Experten. Auch Lebensmittel gibt es nicht ausreichend.

Im Norden des Landes hat es bereits vor dem Hurrikan eine schwere Dürre gegeben. Die Unwetter haben nun jedoch auch einen Großteil der Ernten im Süden des Landes zerstört. Haitis Regierungschef Laurent Lamothe hat daher nun um internationale Unterstützung gebeten.