Regenzeit verstärkt Choleragefahr in Westafrika: Mehrere Länder betroffen

Von Nicole Freialdenhoven
19. September 2012

Die WHO warnt vor einer weiteren Ausbreitung der Cholera in den westafrikanischen Ländern Sierra Leone, Libera, Guinea und in Teilen des Kongos: Durch die in diesem Jahr heftig ausgefallene Regenzeit kam es zu starken Überflutungen, die die Vermischung von Trinkwasser und Abwasser verstärkten. Cholera-Erreger haben so leichtes Spiel.

Vor allem in den vielen Elendsvierteln der armen westafrikanischen Ländern sind die hygienischen Zustände schlecht. Krankheitserreger breiten sich schnell aus. In diesem Jahr sind bereits über 55.000 Menschen an der Cholera erkrankt, 1100 von ihnen starben bisher. Vor allem Sierra Leone, wo insgesamt 16.000 Cholerafälle gemeldet wurden, ist so stark betroffen, dass die Regierung den Notstand ausrief.

In Europa gilt die Cholera dagegen seit dem 20. Jahrhundert als besiegt. Bis dahin forderten Seuchenwellen jedoch immer wieder Millionen Opfer. In Afrika läuft den Behörden nun die Zeit davon: Je länger es dauert, die Seuche in den Griff zu bekommen, umso größer wird das Risiko, dass sie sich weiter ausbreitet und weitere Opfer fordert.