Burnout ist keine Krankheit

Von Melanie Ruch
18. September 2012

Immer häufiger hört und liest man von der neuen Volkskrankheit "Burnout", von der immer mehr Menschen in Deutschland betroffen sein sollen. Für Psychiater und Autor Manfred Lütz ist das alles völliger Unsinn.

Burnout als Krankheit gebe es an sich garnicht, schreibt Lütz in seinem neuen Buch "Bluff!". Was heutzutage als Burnout bezeichnet werde, sei eine Mischung aus vielen einzelnen Symptomen, die jeder in seinem Leben einmal durchmache, wie etwa Schlaflosigkeit oder Stress. Es sei quatsch, dass den Menschen heutzutage von angeblichen Burnout-Experten eingeredet werde, sie leiden an einer Krankheit, die behandelt werden müsse. Solche Experten würden ihren Patienten dann oft total banale Ratschläge geben.

Für jeden Laien sei doch klar, dass jemand der 16 Stunden am Tag arbeitet und sich dabei unwohl fühlt einfach nur mal etwas kürzer treten müsse. Für solche Ratschläge brauche es aber keinen Experten, so Lütz. Sicherlich gebe es auch einige Patienten, denen ein Burnout bescheinigt wird, die wirklich krank sind. Dann handle es sich aber um andere Krankheiten wie etwa eine Depression und nicht um einen Burnout, so der Psychiater.