Fußball: Jeder fünfte Bundesligaspieler fühlt sich psychologisch unterversorgt

Von Frank Hertel
19. Januar 2012

Die psychischen Krankheiten Burn-Out und Depression nehmen in ganz Deutschland stark zu, deshalb ist auch im Profi-Fußball ein Anstieg bemerkbar. 2006 beendete der Bayern-Spieler Sebastian Deisler wegen Depression seine vielversprechende Fußball-Karriere. 2009 nahm sich der Torhüter von Hannover 96, Robert Enke, das Leben. 2011 trat der Trainer von Schalke 04, Ralf Rangnick, aufgrund von Burn Out vorerst von seinem Posten zurück, und Schiedsrichter Barak Rafati unternahm einen Selbstmordversuch kurz vor einem Bundesligaspiel.

Jetzt hat die Fachzeitschrift "Kicker" 228 Bundesligaspieler nach ihrem psychischen Befinden befragt. 6,7 Prozent gaben zu, schon einmal unter Depression oder Burn Out gelitten zu haben. 18,2 Prozent fühlten sich in ihren Vereinen nicht ausreichend psychologisch versorgt. Der DFB hat nun zumindest schon bei den Schiedsrichtern angefangen, die psychologische Betreuung auszubauen.

Ab sofort könne jeder Bundesligaschiedsrichter auf Wunsch dauerhaft einen Psychologen an seiner Seite haben, sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel.