Kanadische Forscher erkennen Burnout im Frühstadium

Die allostatische Last zur Früherkennung von Burnout

Von Frank Hertel
23. Februar 2011

Die Zahl der psychischen Erkrankungen nimmt in Deutschland drastisch zu. Eine hohe Stressbelastung kann aber verschieden wirken. Die einen neigen zu Depressionen, wenn sie zu stark belastet sind, die anderen zum Burnout-Syndrom.

Burnout früh erkennen

Ein kanadisches Forscherteam um Robert-Paul Juster hat nun an der Universität in Montreal eine Studie mit 30 Freiwilligen durchgeführt, die es ermöglicht, Burnout im Frühstadium zu erkennen. Die Studie wird im aktuellen Heft der Fachzeitschrift "Psychneuroendocrinology" genauer beschrieben.

Die allostatische Last

Die Forscher führten Messungen am Blut und Speichel der Probanden durch. Sie hatten 15 Werte, die sie testeten, darunter Blutdruck, Blutzucker, Insulinwert und Entzündungsfaktoren. Alles zusammen ergibt die allostatische Last. Sie zeigt die Stressbelastung eines Menschen.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei Burnout die allostatische Last sehr hoch ist, aber der Cortisonspiegel im Speichel niedrig. Cortison wird bei Stress ausgeschüttet. Juster weist darauf hin, dass Burnout-Patienten oft mit Antidepressiva behandelt werden.

Diese senken aber den Cortisonspiegel zusätzlich. Das könnte die Burnout-Krankheit verstärken, statt sie zu heilen. Es seien aber noch weitere Forschungen notwendig, so Juster.