Psychische Krankheiten breiten sich weiter aus: Heilung von Burnout ist langwierig

Der Vormarsch psychischer Krankheiten führt zu erheblichen Kosten und im schlimmsten Fall zur Arbeitsunfähigkeit

Von Nicole Freialdenhoven
8. Mai 2015

In den letzten Jahren hat die Zahl der psychischen Erkrankungen überall in der Welt stark zugenommen. Schätzungen zufolge verursachten sie allein Jahr 2010 volkswirtschaftliche Kosten von rund 2,5 Billionen US-Dollar.

Psychische Erkrankungen als Kostenfaktor

In den entwickelten Staaten verschlingen sie zwischen vier bis zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes, wobei sich die Kosten je nach dem Zeitpunkt der Erkennung stark unterscheiden können. Wird beispielsweise ein Burnout schon früh erkannt und behandelt, belaufen sich die Kosten auf etwa 1.500 bis 2.300 Euro.

Bei einer zeitverzögerten Diagnose steigen die Kosten schon auf 12.400 bis 17.700 Euro und wenn der Burnout erst nach dem vollen Ausbruch behandelt wird, können sie sich auf über 100.000 Euro belaufen. Diese Zahlen errechnete die Johannes Kepler-Universität im österreichischen Linz im Rahmen einer Studie.

Langwierige Therapie

Vor allem die dritte Phase sei kritisch, so die Experten Die Betroffenen fühlen sich erschöpft und ausgebrannt und sind häufig vollkommen arbeitsunfähig. Eine gereizte Grundstimmung kann sich zur krankhaften Dysphorie entwickeln, die wiederum in eine Depression umschlagen kann.

Die Behandlung eines Burnout ist langwierig und aufwändig: Oft erhalten die Betroffenen sowohl Medikamente als auch eine Psychotherapie. Der Weg zurück ins Berufsleben erfolgt am besten nur schrittweise und allmählich. Wird ein Patient zu früh zurück zur Arbeit gedrängt, kann es zu einer vollständigen Verweigerung kommen, die zu einem verfrühten Ausscheiden aus dem Arbeitsleben führt.