Selbst Lehramtsstudenten sind Burn-out gefährdet

Von Jutta Baur
14. Juli 2014

Dass Lehrer eine der häufigsten Berufsgruppen mit Burn-out sind, ist hinlänglich bekannt. Eine Untersuchung hat jetzt ergeben, dass schon Studenten mit dem Ziel Lehramt gefährdet sind, frühzeitig auszubrennen.

Der Grund hierfür liegt möglicherweise darin, dass die späteren Lehrer bereits von Anfang an weniger stressresistent sind. Das hat eine Untersuchung an der Universität des Saarlandes ergeben.

Suche nach dem Grund per Studie

Lehrer verabschieden sich etwas früher in Pension, als andere Arbeitnehmer. Dies hat sicherlich mit den psychischen Anforderungen im Klassenzimmer zu tun. Ob die Weichen dafür früher als gedacht gestellt werden, wollte eine Forschungsgruppe herausbekommen.

Sie begutachteten 559 Teilnehmer aus dem Bereich Lehramt und 150 Studenten der Psychologie. Die Lernenden hatten eine Vielzahl von Fragen zu beantworten. Dabei ging es außer um Stress und seine Bewältigung auch um das ganz persönliche Wohlbefinden beim Studieren.

Die Experten teilten anschließend die Probanden in vier Gruppen ein. Sie unterschieden von leistungsorientiert und stressresistent bis stark belastet. Die zukünftigen Lehrer zeigten sich schwächer stresstolerant, als andere. Sie fühlten sich weniger zufrieden und vermissten Erfolge. Ihre Fähigkeiten angebracht mit Stress umzugehen, waren kleiner.

Gründe für frühzeitige Stresssymptome

Die Wissenschaftler setzten diese Ergebnisse mit den Gründen der Berufswahl in Beziehung. Diejenigen, die aus Überzeugung Lehrer werden wollten, wiesen deutlich mehr Zufriedenheit auf. Studenten, die den Studiengang gewählt hatten, weil er ihnen als leicht erschien, hatten mehr Stress und fühlten sich nicht so wohl.

Die Forscher ziehen daraus den Schluss, dass schon die Grundmotivation der Studienwahl ausschlaggebend dafür ist, wie stark die Lehrer später Stress empfinden. Die Ursache für den Berufswunsch stellt also die Weichen für einen späteren Burn-out.