Menschen vor der totalen Erschöpfung: Burnout oder körperliche Erkrankung?

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2014

In den letzten Jahren haben sich psychische Erkrankungen wie Burnout und Depressionen in Deutschland stark ausgebreitet. Klagen Patienten heute über ständige Erschöpfung, vermuten Ärzte daher schnell Probleme mit der Psyche. Experten warnen jedoch vor einer zu leichtfertigen Diagnose, denn Fatigue - so der Fachausdruck für den Erschöpfungszustand - kann durchaus auch körperliche Ursachen haben.

Fachärzte haben nun standardisierte Fragebögen entwickeln, mit deren Hilfe es Ärzten leichter fallen soll, körperliche Erschöpfung von psychischen Problemem wie Depressionen und Burnout abzugrenzen. Wichtige Hinweise gibt etwa der Tagesrhythmus. Menschen, die an Fatigue leiden, fühlen sich morgens zunächst fit, aber nach wenigen Stunden Arbeit wieder so erschöpft, dass sie eine Pause brauchen. Anschließend können sie weiterarbeiten. Depressive Menschen fühlen sich dagegen eher tagsüber müde und werden zum Abend hin fitter.

Die korrekte Diagnose von Fatigue ist auch deswegen wichtig, weil sich dahinter schwere Krankheiten verbergen können, so die Mediziner. Als Beispiele werden eine beginnende Multiple Sklerose genannt oder eine Krebserkrankung im Frühstadium. Allerdings kann der Erschöpfungszustand auch ganz einfach darauf beruhen, dass manche Menschen sich täglich zu viel vornehmen. Die eigenen Aktivitäten herunterzufahren, ist dann der einfachste Weg zur Besserung.