Burkitt-Lymphom - Ursachen, Symptome und Behandlung

Beim Burkitt-Lymphom handelt es sich um ein malignes Lymphom, eine Form von Lymphdrüsenkrebs, die in drei Typen eingeteilt werden kann. Welche Faktoren ein Burkitt-Lymphom auslösen, ist noch nicht genau bekannt. Wenn die Krebserkrankung frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung des Burkitt-Lymphoms.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Das Burkitt-Lymphom wird zu den B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt. Es handelt sich dabei um ein malignes Lymphom und wurde nach dem englischen Chirurgen Denis Parsons Burkitt benannt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt man das Burkitt-Lymphom in drei Typen ein:

  • das endemische Burkitt-Lymphom tritt vorwiegend im tropischen Afrika auf und gilt dort als häufigste Krebserkrankung bei Kindern
  • das sporadische Burkitt-Lymphom tritt in gemäßigten Klimazonen auf
  • das HIV-assoziierte Burkitt-Lymphom tritt im Zusammenhang mit einer HIV-Infektion auf

Ursachen

Bei Patienten mit der endemischen Form sowie HIV-Patienten kann zusammen mit einem Burkitt-Lymphom auch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus nachgewiesen werden. Dieses Virus verursacht das Pfeiffersche Drüsenfieber und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Möglicherweise kann das Burkitt-Lymphom auch erblich bedingt sein. Mediziner sprechen hierbei von einer Translokation, einer Schädigung der Chromosomen. Eine weitere Ursache für die Entstehung eines Burkitt-Lymphoms ist möglicherweise auch ein nicht intaktes Immunsystem. Dies ist sowohl bei HIV-Patienten der Fall als auch bei Patienten, die entsprechende Medikamente einnehmen müssen.

Verlauf

Das Burkitt-Lymphom ist ein schnell wachsender bösartiger Tumor. Diese Krebsform greift die Zellen des Lymphsystems an und zerstört diese.

Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Da der Tumor jedoch sehr schnell wächst, spricht er auch gut auf eine Chemotherapie an und kann in einem frühen Stadium bei neun von zehn Patienten geheilt werden.

Oftmals tritt das Lymphom nach erfolgreicher Behandlung jedoch erneut wieder auf. Daher ist die Krebsnachsorge überlebenswichtig.

In festgelegten Abständen müssen die Patienten ihren Arzt aufsuchen, um sich eingehend untersuchen zu lassen. So kann ein Rezidiv (Wiederauftreten des Krebses) rechtzeitig diagnostiziert werden.

Symptome

Man unterscheidet verschiedene Formen des Burkitt-Lymphoms und dadurch auch verschiedenartige Symptome.

Sporadisches Burkitt-Lymphom

Die Form des Lymphoms, die überwiegend in Europa auftritt, wird sporadisches Burkitt-Lymphom genannt. Patienten verspüren hier oftmals lange Zeit keine Beschwerden, bis sich zum Beispiel Bauchschmerzen aufgrund einer Organbeteiligung äußern können.

Auch Lähmungen und Störungen des Bewusstseins können auftreten, wenn das Gehirn betroffen ist.

Endemische Burkitt-Lymphom

Das so genannte endemische Burkitt-Lymphom äußert sich durch eine Gesichtsschwellung im Bereich des Unter- und Oberkiefers und auch am Hals des Patienten. Es kommt zu Gerinnungsstörungen, was sich in gehäuft auftretenden blauen Flecken äußert. Auch im Zusammenhang mit einer HIV-Erkrankung kann eine besondere Form des Burkitt-Lymphoms auftreten.

Diagnose

Zu Beginn seiner Diagnostik führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch und tastet dabei auch den Bauch des Patienten ab. Auch die Lymphknoten werden abgetastet und so eine mögliche Schwellung festgestellt.

Um die inneren Organe wie Milz oder Leber begutachten zu können, führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch. Auch eine Computertomografie- oder Magnetresonanztomografieaufnahme wird durchgeführt.

Um weitere Krankheiten wie zum Beispiel eine Leukämie ausschließen zu können, werden oftmals auch das Knochenmark und die Gehirnflüssigkeit untersucht. Im Rahmen der Diagnostik ist auch die Untersuchung des Blutes >von entscheidender Bedeutung. Hier kann der Arzt auch feststellen, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.

Therapie

Chemo- und Strahlentherapie

Das Burkitt-Lymphom spricht sehr gut auf eine Chemotherapie an. Diese muss jedoch zu einem möglichst frühen Zeitpunkt der Erkrankung begonnen werden, um gute Heilungschancen zu erzielen.

Da die Erkrankung oftmals auch das Gehirn angreift, werden in diesem Fall die Medikamente in den so genannten Liquorraum gespritzt, um von dort direkt in das Gehirn zu gelangen. Bei einer normalen Chemotherapie würde das Medikament nicht ins Gehirn gelangen.

Oft wird die Chemotherapie auch mit einer Strahlentherapie kombiniert. Eine alleinige Durchführung einer Strahlentherapie ist bei einem Burkitt-Lymphom in der Regel nicht möglich, da diese Krebserkrankung für eine Strahlentherapie zu spät erkannt wird.

Meist werden mehrere Zyklen Chemotherapie durchgeführt. Zwischen den einzelnen Behandlungen liegen mehrere Wochen, in denen sich der Patient von der anstrengenden Therapie erholen kann.

Stammzell- und Knochenmarktransplantation

Schlagen Chemo- und Strahlentherapie nicht an, wird oftmals auch die Transplantation von Stammzellen oder Knochenmark durchgeführt. Auch wenn sich erneut ein Tumor bildet, nachdem das Lymphom bereits behandelt wurde, kann diese Therapie durchgeführt werden.

Vor der Transplantation wird eine starke Chemotherapie durchgeführt, bei der alle Krebszellen, jedoch auch gesunde Zellen zerstört werden. Mit der Transplantation werden dem Körper wieder gesunde Zellen zugeführt.

Nachsorge

Nach erfolgreicher Behandlung muss der Patient in regelmäßigen Abständen zur Krebsnachsorge zu seinem behandelnden Arzt. Der Arzt überprüft so regelmäßig, ob sich erneut ein Burkitt-Lymphom gebildet hat, so dass dieses so früh wie möglich wieder behandelt werden kann.

Vorbeugung

Da die genauen Ursachen für die Entstehung eines Burkitt-Lymphoms noch nicht bekannt sind, kann der Erkrankung auch nicht vorgebeugt werden.

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